Das ist zu wenig
Die Ergebnisse des „Wohngipfels“sind nur eine Antwort auf eine jahrelang verfehlte Politik. Viele Kommunen entledigten sich ihrer Sozialwohnungen und versuchten so, sich auf dem Rücken der Mieter zu entschulden. In den Bundesländern wurden Mittel für sozialen Wohnungsbau oft zweckentfremdet. All das half, den Markt für Spekulanten zu öffnen. Für viele Menschen ist es schwer, überhaupt bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Das wird auch die „Wohnraumoffensive“von Bund, Ländern und Kommunen in Zukunft nicht wirklich ändern. Maßnahmen wie das Baukindergeld dürften in vielen Fällen zu Mitnahmeeffekten führen.
Die 100 000 Sozialwohnungen bis 2021 sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein – und reichen bei Weitem nicht, um an den Bestand vor der großen Privatisierungswelle in den 1990ern heranzukommen. Wie hoch das Wohngeld ausfallen wird, ist auch noch nicht bekannt. In vielen deutschen Städten droht zudem eine Immobilienblase –und eine Ursache ist das Auseinanderklaffen von Mieten und Kaufpreisen. Wenn der Staat Mietpreise künstlich deckelt, könnte die Blase somit sogar noch größer werden.