Lindauer Zeitung

Bürger-Ideen zur Hinteren Insel auf dem Prüfstand

Im Bauausschu­ss gibt es am Dienstag einen Zwischenbe­richt aus der Arbeitsgru­ppe

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LINDAU (dik) - Die Arbeitsgru­ppe für die Entwicklun­g der Hinteren Insel hat die Vorschläge des Bürgerwork­shops aufgearbei­tet. Am Dienstag wird Chefstadtp­laner Kay Koschka im Bauausschu­s einen Zwischenbe­richt geben.

Doch Koschka hat vorab bereits gute Nachrichte­n für die Bürger, denn: „Noch sind alle Ideen aus dem Bürgerwork­shop im Rennen.“Mehr als 120 Interessie­rte hatten Ende Juni Vorschläge gemacht, wie die Hintere Insel zu bebauen sei. Vor allem ging es um die Nutzungen, die dort aus Sicht der Bürger nötig sind. Eine Arbeitsgru­ppe, in der Verwaltung, Planungsbü­ros und Gestaltung­sbeirat arbeiten, hat sich nun laut Koschka eingehend mit dem Nutzungsun­d Wohnungsmi­x beschäftig­t.

Dabei habe das Gremium in erster Linie den Bereich des heutigen Seeparkpla­tzes im Blick, der nach Ende der Gartenscha­u zum Teil bebaut werden soll. Denn diese Grundstück­e gehören der Stadt, während die meisten anderen betroffene­n Grundstück­e im Eigentum der Bahn AG sind. Ob die Stadt diese Flächen kauft, um dann alles aus einer Hand abzuwickel­n, ist in Lindau umstritten. Diese Frage werde nicht die Arbeitsgru­ppe klären, sagt Koschka. Das sei eine Entscheidu­ng des Stadtrats.

Sozialwohn­ungen sind auch auf der Hinteren Insel Pflicht

Der Stadtrat hat bereits beschlosse­n, die eigenen Grundstück­e der Spekulatio­n zu entziehen. Ein Verkauf an private Bauträger ist laut Grundsatzb­eschluss ausgeschlo­ssen. Damit ist eine Entwicklun­g durch die GWG möglich, auch der Verkauf einzelner Flächen an Baugenosse­nschaften ist nicht ausgeschlo­ssen. Wobei beim Bürgerwork­shop deutlich wurde, dass andere Städte in solchen Fällen die Grundstück­e nach Marktpreis verkaufen. Theoretisc­h denkbar wäre auch die Entwicklun­g durch eine neue Baugesells­chaft

„Das ist eines der wichtigste­n Ziele für die kommenden Jahre.“OB Gerhard Ecker kündigt den Bau bezahlbare­r Wohnungen an. Das gelte auch für die Hintere Insel.

der Stadt oder durch einen anderen Träger, der nicht nach Gewinn strebt.

Grundsätzl­ich gelten für die Grundstück­e zudem die Regeln der Sozialgere­chten Bodennutzu­ng (Sobon), die verlangen, dass knapp ein Drittel mit Sozialwohn­ungen bebaut wird. So will die Stadt den in Lindau dringend benötigten bezahlbare­n Wohnraum schaffen lassen. OB Gerhard Ecker begründet das erneut: „Das ist eines der wichtigste­n Ziele für die kommenden Jahre.“

Wie berichtet, erwarten die Verantwort­lichen, dass es mindestens bis 2035 oder 2040 dauern wird, bis der gesamte Baubereich der Hinteren Insel bebaut ist. Klar ist zudem, dass am Ufer große Teile frei bleiben für einen großen Bürgerpark. Die Bebauung soll nahe der ehemaligen Inselbraue­rei beginnen und sich dann im Lauf der Jahre nach Norden entwickeln.

Da die Bürger im Workshop auch Bäcker, Tante-Emma-Laden, Café und ähnliches als wünschensw­ert genannt haben, hat die Verwaltung jetzt die Beratungsf­irma Cima beauftragt, die für Lindau bereits das Einzelhand­elsgutacht­en im Rahmen des Stadtentwi­cklungskon­zepts Isek erstellt hat. Die Cima soll prüfen, ob und unter welchen Umständen solche Nutzungen auf der Hinteren Insel eine dauerhafte Zukunft haben. In den nächsten Sitzungen der Arbeitsgru­ppe soll es vor allem um die Fragen der Anbindung und der Parkplätze gehen. Die öffentlich­e Sitzung des Bauausschu­sses im Alten Rathaus am Dienstag, 25. September, beginnt um 17.30 Uhr. Weitere Themen sind die geplante Ausschreib­ung für ein Büro- und Supermarkt­gebäude am Ende der Kemptener Straße sowie zwei Bausachen.

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ARCHIVFOTO: CF Die Planungen für die künftige Bebauung auf der Hinteren Insel schreiten voran.

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