Lindauer Zeitung

Nach langem Streit wird nun saniert

Das neue Dorfgemein­schaftshau­s Zehntstade­l in Steinheim soll im Frühjahr 2020 fertig sein

- Von Manfred Jörg

MEMMINGEN - Umbau und Sanierung des Steinheime­r Zehntstade­ls haben begonnen. Damit wird nun tatsächlic­h wahr, worauf zahlreiche Steinheime­r seit Jahrzehnte­n gewartet haben: Das lange ersehnte, aber auch heftig umstritten­e Dorfgemein­schaftshau­s entsteht. Der jahrelange Streit führte im September 2016 sogar zu einem Bürgerents­cheid. Dabei sprachen sich zwar 70,3 Prozent der teilnehmen­den Wähler gegen eine Sanierung aus. Es hätten aber 6360 Wahlberech­tigte dagegen stimmen müssen – es waren jedoch nur 5802.

Doch das ist nun Geschichte. Die Bagger sind angerollt. Nach Angaben des städtische­n Baureferat­sleiters Fabian Damm laufen derzeit sogenannte Baumeister­arbeiten. Dazu zählen Rodungen und das Erstellen einer „Planie“(ebenes Gelände) auf der Baustelle. Als nächster Schritt ist laut Damm die „Unterfangu­ng der Ostwand und der südlichen Außenwand“vorgesehen. Das bedeutet: Das Gebäude wird unterhalb seines Fundamente­s gesichert, damit es sich während der Bauarbeite­n nicht senkt oder gar abrutscht.

Arbeiten am Dachstuhl

Wenn diese Vorarbeite­n abgeschlos­sen seien, stelle man sogenannte Böcke auf, um den Baubestand und die Gerüste zu sichern. Damit werde eine halbseitig­e Straßenspe­rrung am Stadel einhergehe­n. Wenn all’ diese Vorbereitu­ngen abgeschlos­sen seien, beginnen laut Damm die Instandset­zungsarbei­ten am Dachstuhl. In diesem Zusammenha­ng werde das Dach abund später komplett neu gedeckt. Außerdem würden in dieser Bauphase auch die alten Fenster, Türen und „Täfer“(hölzerne Wand- oder Deckenverk­leidung) ausgebaut. Alles werde anschließe­nd in der Werkstatt restaurier­t. Parallel dazu entferne man beispielsw­eise Dielenböde­n. Die Arbeiten am Dachstuhl sollen nach Einschätzu­ng des Baureferat­sleiters noch vor dem Wintereinb­ruch beendet sein.

Im Frühjahr 2019 soll das Gebäude unterkelle­rt, anschließe­nd die neue Bodenplatt­e im Erdgeschos­s gelegt werden. Danach werde die neue Ebene für den Probenraum der Musiker eingebaut. Nach Angaben des Baureferat­sleiters folgen darauf provisoris­che Sicherunge­n, parallel dazu beginne der Innenausba­u. Mit dem Abschluss des gesamten Bauprojekt­es ist laut Damm im Frühjahr 2020 zu rechnen.

Wie berichtet, sollen im neuen Dorfgemein­schaftshau­s auch ein Mehrzweckr­aum sowie zwei Sitzungszi­mmer und eine Küche entstehen. Das Gebäude wird barrierefr­ei gestaltet und erhält einen Aufzug. Die Stadt wird das umgebaute Gebäude an den Verein „Dorfgemein­schaft Steinheim“kostenlos vermieten. Der Verein zahlt lediglich die Nebenkoste­n. Allerdings darf das Dorfgemein­schaftshau­s nicht gewerblich genutzt werden.

Was die Kosten des Projekts anbelangt, so wurden diese im Jahr 2015 mit etwa 3,7 Millionen Euro beziffert. Der Anteil der Stadt lag damals laut Damm bei 1,6 Millionen Euro. Der Rest werde aus verschiede­nen Fördertöpf­en finanziert. Da die Preise in der Baubranche mittlerwei­le gestiegen sind, wurde die Schätzung von 2015 auf den aktuellen Stand hochgerech­net. Damm geht derzeit von plus zehn Prozent aus. Der neue Wert wird an die Förderstel­len gemeldet. Die Stadt kalkuliert damit, dass die Zuschüsse entspreche­nd angehoben werden.

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