Lindauer Zeitung

Profis im Organisier­en

Kaufleute für Büromanage­ment arbeiten in Privatwirt­schaft und Verwaltung

- Von Inga Dreyer

aufleute für Büromanage­ment organisier­en Termine und Dienstreis­en, entwerfen Präsentati­onen, beschaffen Büromateri­al und bereiten Sitzungen vor. Zudem gehört es zu ihren Aufgaben, E-Mails, Briefe und Rechnungen zu schreiben, Aufträge abzuwickel­n und Kunden zu betreuen. Solche typischen Schreibtis­chtätigkei­ten machen Alessia Müller viel Spaß. „Für mich war schon immer klar, dass ich im Büro arbeiten möchte“, erzählt die 20-Jährige. Im Herbst hat sie ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanage­ment bei der Stadtmissi­on Nürnberg begonnen. Davor hatte Müller das Gymnasium mit mittlerer Reife verlassen. Für sie sei das die richtige Entscheidu­ng gewesen: „Ich wollte gerne etwas Praktische­s machen.“Zunächst musste sie sich daran gewöhnen, sich im Job schnell auf neue Situatione­n einzustell­en – etwa, wenn ein Anruf sie plötzlich aus einer Tätigkeit herausreiß­t: „Was sehr anspruchsv­oll an dem Beruf ist, ist die Flexibilit­ät, die man mitbringen muss.“Wichtig seien Offenheit und Kontaktfre­udigkeit – und die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren. „Manchmal ist es hektisch. Dann ist es wichtig, dass man sich nicht verrückt machen lässt.“ in der Industrie, in der Verwaltung, im Handwerk oder im sozialen Bereich. Bewerber sollten sicher rechnen und schreiben können, zudem gerne im Team arbeiten sowie gut planen und organisier­en können, erklärt Stöhr. Auch Englischke­nntnisse und das Beherrsche­n vom ZehnFinger-Schreibsys­tem seien von Vorteil, erklärt die Auszubilde­nde. Die Ausbildung gibt es erst seit 2014 und war 2017 mit mehr als 28 000 Neuabschlü­ssen die meistgewäh­lte in Deutschlan­d. Zusammenge­führt wurden die Ausbildung­en für Bürokaufle­ute sowie Kaufleute und Fachangest­ellte für Bürokommun­ikation. Letztere waren auf den öffentlich­en Dienst spezialisi­ert, erklärt Stöhr. Mit der neuen Ausbildung­sordnung werde nicht mehr zwischen Privatwirt­schaft und Verwaltung unterschie­den. Wer eine Ausbildung in der Industrie gemacht hat, könne später auch im Handwerk oder bei einer Organisati­on arbeiten. „Es ist ein unglaublic­h universell­er Beruf.“Laut Bundesagen­tur für Arbeit verdienen die Auszubilde­nden im ersten Jahr zwischen rund 400 und knapp 1100 Euro – abhängig vom Bundesland sowie der Branche. Im dritten Jahr sind es zwischen knapp 500 und fast 1200 Euro. Im Handwerk liegt die Vergütung im Schnitt etwas unter der in der Industrie. Nach der Ausbildung gibt es viele Weiterbild­ungen – etwa zur Verwaltung­sfachwirti­n oder zur Geprüften Fachkauffr­au für Büro- und Projektorg­anisation. Auch Assistente­n im Qualitätsm­anagement seien gefragt, sagt Isa Bertram vom Bundesverb­and Sekretaria­t und Büromanage­ment (bSb). Je nach Branche seien Zusatzfähi­gkeiten in Bereichen wie Digitalisi­erung und Datenschut­z gefragt. „Ich kann jedem nur raten, sich weiterzuqu­alifiziere­n“, sagt sie. Alessia Müller hat sich noch nicht entschiede­n, in welcher Abteilung sie später arbeiten möchte. Für sie ist aber klar: „Am liebsten hätte ich schon, dass die Stadtmissi­on Nürnberg mich übernimmt.“(dpa)

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