Ankerzentrum in Bamberg in Flammen
Bewohner können sich rechtzeitig retten – Löscharbeiten schwierig – Der Schaden geht in die Millionen
BAMBERG (lby) - Der Dachstuhl eines Gebäudes des Ankerzentrums in Bamberg ist am Samstag in Flammen aufgegangen – das Feuer hat einen Millionenschaden verursacht. Das Gebäude der Wohneinrichtung für Flüchtlinge musste nach Angaben der Polizei Oberfranken geräumt werden, keiner der 150 Bewohner des Hauses wurde verletzt. Drei Feuerwehrmänner erlitten bei dem Einsatz allerdings leichte Verletzungen. Der Schaden liegt nach Schätzungen der Polizei bei rund zwei Millionen Euro. Die Ursache war zunächst nicht bekannt. Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Brand durch Einwirkung von außen entstanden sei.
Der Sicherheitsdienst hatte den Brand in der ehemaligen Kaserne am Mittag bemerkt. Mehrere Stunden kämpften rund 100 Einsatzkräfte gegen die Flammen, die zeitweise hoch aus dem Dach schlugen. Erst am frühen Abend war das Feuer vollständig gelöscht. „Die Stelle auf dem Dach ist schwer zu erreichen. Deshalb ist das Feuer so schwer zu bekämpfen“, erklärte ein Polizeisprecher. Über dem Gebäude war eine riesige Rauchwolke aufgestiegen – Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Die betroffenen Bewohner der Unterkunft würden nun in anderen Gebäuden der Einrichtung untergebracht, hieß es.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) machte sich am Samstag selbst ein Bild von der Brandstelle und dankte den Einsatzkräften. „Dass heute nichts Schlimmeres passiert ist, haben wir insbesondere auch dem privaten Sicherheitsdienst der Einrichtung zu verdanken, der geistesgegenwärtig reagiert und das Gebäude schnell evakuiert hat“, wurde er in einer Mitteilung zitiert.
Anfang August waren in Bayern sieben Transitzentren oder Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte Ankerzentren umgewandelt worden. Die Einrichtungen sollen nach Plänen des Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU) Asylverfahren derjenigen Migranten beschleunigen, die kein Bleiberecht haben. Die Standorte sind Donauwörth, Zirndorf, Regensburg, Deggendorf, Schweinfurt, Bamberg und Manching. Etwa 1000 bis 1500 Flüchtlinge sollen jeweils zentral untergebracht sein. In der Bamberger Unterkunft leben laut Polizei aktuell rund 1400 Menschen.