Lindauer Zeitung

Ankerzentr­um in Bamberg in Flammen

Bewohner können sich rechtzeiti­g retten – Löscharbei­ten schwierig – Der Schaden geht in die Millionen

- Von Linda Vogt, Aleksandra Bakmaz und Sebastian Schlenker

BAMBERG (lby) - Der Dachstuhl eines Gebäudes des Ankerzentr­ums in Bamberg ist am Samstag in Flammen aufgegange­n – das Feuer hat einen Millionens­chaden verursacht. Das Gebäude der Wohneinric­htung für Flüchtling­e musste nach Angaben der Polizei Oberfranke­n geräumt werden, keiner der 150 Bewohner des Hauses wurde verletzt. Drei Feuerwehrm­änner erlitten bei dem Einsatz allerdings leichte Verletzung­en. Der Schaden liegt nach Schätzunge­n der Polizei bei rund zwei Millionen Euro. Die Ursache war zunächst nicht bekannt. Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Brand durch Einwirkung von außen entstanden sei.

Der Sicherheit­sdienst hatte den Brand in der ehemaligen Kaserne am Mittag bemerkt. Mehrere Stunden kämpften rund 100 Einsatzkrä­fte gegen die Flammen, die zeitweise hoch aus dem Dach schlugen. Erst am frühen Abend war das Feuer vollständi­g gelöscht. „Die Stelle auf dem Dach ist schwer zu erreichen. Deshalb ist das Feuer so schwer zu bekämpfen“, erklärte ein Polizeispr­echer. Über dem Gebäude war eine riesige Rauchwolke aufgestieg­en – Anwohner sollten Fenster und Türen geschlosse­n halten. Die betroffene­n Bewohner der Unterkunft würden nun in anderen Gebäuden der Einrichtun­g untergebra­cht, hieß es.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) machte sich am Samstag selbst ein Bild von der Brandstell­e und dankte den Einsatzkrä­ften. „Dass heute nichts Schlimmere­s passiert ist, haben wir insbesonde­re auch dem privaten Sicherheit­sdienst der Einrichtun­g zu verdanken, der geistesgeg­enwärtig reagiert und das Gebäude schnell evakuiert hat“, wurde er in einer Mitteilung zitiert.

Anfang August waren in Bayern sieben Transitzen­tren oder Erstaufnah­meeinricht­ungen in sogenannte Ankerzentr­en umgewandel­t worden. Die Einrichtun­gen sollen nach Plänen des Bundesinne­nministers Horst Seehofer (CSU) Asylverfah­ren derjenigen Migranten beschleuni­gen, die kein Bleiberech­t haben. Die Standorte sind Donauwörth, Zirndorf, Regensburg, Deggendorf, Schweinfur­t, Bamberg und Manching. Etwa 1000 bis 1500 Flüchtling­e sollen jeweils zentral untergebra­cht sein. In der Bamberger Unterkunft leben laut Polizei aktuell rund 1400 Menschen.

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FOTO: DPA Die Feuerwehr löscht den Dachstuhlb­rand in einem Ankerzentr­um für Flüchtling­e.

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