May braucht einen Plan B
Die Londoner „Times“kommentiert den anhaltenden Brexit-Streit: „Hinter einem Rednerpult in der Downing Street hat Theresa May eine trotzige Pose eingenommen und darauf gepocht, dass sie immer noch zum Abbruch der BrexitGespräche bereit ist, wenn man ihr nicht den Respekt entgegenbringt, den Großbritannien verdient. Es stimmt zwar, dass ein maßvoller Ton seitens der europäischen Regierungschefs in den kommenden Monaten hilfreich wäre, jedoch war die Trotzreaktion der Premierministerin vor allem für die Hardliner in ihrer eigenen Partei gedacht. Nachdem sie (beim informellen EU-Gipfel) in Salzburg durch die direkte Zurückweisung ihres Chequers-Plan und des Backstop-Vorschlags für Nordirland aus dem Hinterhalt überfallen wurde, stand sie vor einer einfachen Wahl: entweder den Backstop, die Übergangsphase und die Anstrengungen zur Aushandlung eines Deals aufgeben oder am Verhandlungstisch bleiben und weiter reden. Sie entschied sich für letzteres. Das war die richtige Wahl, aber klar ist auch, dass sie einen Plan B braucht.“