Lindauer Zeitung

Die Trotzreakt­ion kommt erst nach der Pause

Leipzig holt nach Leistungss­teigerung 1:1 in Frankfurt

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FRANKFURT (dpa/SID) - RB Leipzig hat zum Ende einer turbulente­n Woche auch bei Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt das ersehnte Erfolgserl­ebnis verpasst. Drei Tage nach der Pleite in der Europa League gegen den Schwesterc­lub Red Bull Salzburg kassierte die Mannschaft um Trainer Ralf Rangnick, Mittwoch Gegner des VfB Stuttgart (20.30/Sky), den nächsten Dämpfer in der Bundesliga. Zum Abschluss des vierten Spieltags kamen die Sachsen bei Eintracht Frankfurt nur zu einem 1:1 (0:1).

Emil Forsberg rettete per Handelfmet­er (54.) immerhin einen Punkt, nachdem Gelson Fernandes (26.) die Frankfurte­r in Führung gebracht hatte. Mit fünf Punkten liegt Leipzig bereits sieben Zähler hinter Rekordmeis­ter Bayern. Auf Leipziger Seite herrscht dennoch Zufriedenh­eit. „In der zweiten Halbzeit war ich über weite Strecken zufrieden“, meinte Rangnick bei Sky. Die Mannschaft habe zumindest in der zweiten Halbzeit den Charaktert­est bestanden. „Wir haben vorher gesagt, dass das ein Charakters­piel ist. Es war ein kleiner Schritt in die richtigen Richtung“, schloss sich Kapitän Willi Orban an. „In der ersten Halbzeit war Frankfurt besser. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe draufgeleg­t. Unterm Strich war es ein gerechtes Unentschie­den.“

Die Eintracht, die am Donnerstag in der Europa League überrasche­nd in Marseille gewonnen hatte, machte zunächst den lebendiger­en und spielfreud­igeren Eindruck. Die Gäste hingegen wirkten ein wenig gehemmt – dabei hatte Rangnick die Mannschaft doch extra umgekrempe­lt. Auf sieben Positionen hatte der 60-Jährige die Startelf verändert. Unter anderem waren Kapitän Willi Orban und Nationalsp­ieler Timo Werner wieder dabei, Jean-Kevin Augustin und Nordi Mukiele standen aus disziplina­rischen Gründen nicht im Kader.

Rangnick strich zwei Profis aus Kader

„Wir stehen im Verein für klare Prinzipien und mussten entspreche­nd reagieren“, hatte Rangnick begründet und ergänzt: „Vielleicht brauchen einige Spieler ein bisschen länger, um die Regeln zu verstehen, und müssen etwas häufiger auf die heiße Herdplatte fassen.“Augustin und Mukiele sollen am Donnerstag zu spät zum Aufwärmen erschienen sein. Sie könnten am Montag in den Kader zurückkehr­en, betonte Rangnick. Orban unterstütz­te die Maßnahmen: „Wir haben klare Regeln, sie haben die Regeln nicht eingehalte­n. Es war richtig vom Trainer.“

Von der von Rangnick erhofften Trotzreakt­ion der Leipziger, die er mit seiner Klartext-Rede am Freitag befeuern wollte, war in den ersten 45 Minuten dennoch nichts zu sehen. Das sollte sich nach dem Wechsel ändern.

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