Lindauer Zeitung

Wichtige Erfahrunge­n für den Ernstfall

31 junge Helfer von Jugendrotk­reuz, Wasserwach­t und Jugendfeue­rwehr bewähren sich bei wirklichke­itsnaher Übung

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KREIS LINDAU (olwi) - So könnte der Ernstfall aussehen: Am Rande eines Wohngebiet­s hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Neun Verletzte sind in zwei Fahrzeugen eingeklemm­t. Anwohner stehen unter Schock. Passanten zücken ihr Handy und fotografie­ren. In dieses Szenerio tauchten 25 Mitglieder des Jugendrotk­reuzes (JRK) und der Wasserwach­t aus dem ganzen Landkreis sowie sechs Jugendfeue­rwehrler aus Simmerberg am Wochenende ein. Die Nachwuchsh­elfer hatten es bei der realitätsn­ahen Übung in Weiler und Simmerberg mit echten Unfall- und Einsatzfah­rzeugen sowie mit geschminkt­en Komparsen zu tun.

Zwei intensive Trainingst­age hatten die JRK- und Wasserwach­tgruppen aus dem Landkreis absolviert, Leiter war Manuel Bentele vom JRK Weiler. Insgesamt waren 30 Helferinne­n und Helfer im Einsatz. Die zwischen zwölf und 16 Jahre alten Teilnehmer konnten bei drei Übungen viel Erfahrung sammeln.

Die Unfallszen­e hatten die Organisato­ren in das Simmerberg­er Neubaugebi­et verlegt. „Das war ideal, weil wir keinen Durchgangs­verkehr zu beachten hatten“, erklärte Andreas Zwisler, Leiter der Jugendarbe­it im Kreisverba­nd des Roten Kreuzes. Weitere Szenarien waren die Suche nach einer vermissten Gruppe und eine Evakuierun­g. Solche Fälle gehören zu den Herausford­erungen für die Bereitscha­ften des Roten Kreuzes (BRK), in die die Jugendlich­en hineinwach­sen sollen. Deshalb hatten sie bei den Übungen sämtliche Funktionen zu übernehmen.

Zweimal schlüpfte Tobias Jahn in die Rolle eines Einsatzlei­ters. Der 15Jährige aus Weiler ist seit knapp zwei Jahren beim JRK aktiv. Anfangs wollte er nur ein Grundwisse­n in Erster Hilfe erwerben – inzwischen bereitet er sich auf einen späteren Wechsel in die BRK-Bereitscha­ft vor. „Nicht hektisch werden, sondern die Ruhe bewahren“, hat er am Wochenende gelernt.

Celina Kara (15 Jahre) aus Scheidegg hat sich im Winter der Lindenberg­er Wasserwach­t angeschlos­sen und war erstmals bei einer größeren Übung dabei. Am Anfang habe sie Fehler gemacht, erklärte sie. Aber schon bei der Abschlussü­bung in Simmerberg fühlte sie sich deutlich sicherer. Zwar habe sie stets im Hinterkopf gehabt, dass es eine Übung sei. Aber: „Ich war voll dabei und habe versucht, mein Bestes zu geben.“Die realistisc­h dargestell­te Szenerie habe ihr dabei geholfen.

Das Erkennen einer Verletzung und deren Erstversor­gung, die Erfassung von Personenda­ten, aber auch das Beruhigen von Menschen unter Schock gehörte zu den Schwerpunk­ten der Übung.

Darauf vorbereite­t worden waren die Jugendlich­en in ihren wöchentlic­hen Übungsstun­den sowie bei einem Stationenl­auf in Weiler. Sechs Mitglieder der Jugendfeue­rwehr leisteten beim Sichern der Unfallstel­le und Bergen der Verunglück­ten „das, was sie ohnehin regelmäßig üben“, erklärte Kommandant Christian Rädler.

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FOTO: OLAF WINKLER Höhepunkt des Übungswoch­enendes von Jugendrotk­reuz und Wasserwach­t war ein angenommen­er Verkehrsun­fall mit Verletzten.

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