Due espressis für due Deutsche
Urlaub im ligurischen Hinterland kann bisweilen zu sprachlichen Abenteuern führen. „Ciao“, sagt die Wirtin der kleinen Trattoria schon bei der Begrüßung. Wir sind doch gerade erst gekommen, denk ich mir. Egal, wir bekommen dennoch einen Tisch. Das Italienisch der „Mama“, die uns bedient, kommt stakkatoartig rüber, okay Englisch und Deutsch sind hier Fehlanzeige. So ein bisschen bestellen auf Italienisch kann nicht so schwer sein, wofür hat man das Latinum gemacht? Knotschkis oder Knockis, Tackliatelle, Tschianti und Prosetscho sagen wir natürlich nicht, wir wissen schließlich, wie man diese Spezialitäten richtig ausspricht. „Spaghetti mit Frutti di Mare mit wenig Aglio“und „una Capricciosa with Mozzarella“– Einsatz von Hand und Fuß inbegriffen klappt alles vorzüglich, man versteht sich halt.
Nach dem köstlichen Essen räumt Mama ab und fragt mit einem Lächeln: „Deutsche?“– ja klar, sag ich nickend, wir sind Deutsche, wie hat sie das nur rausgefunden, ich hab doch gar keinen Bauchbeutel um … „Tiramisu, Pana Cotta, Zabaione...“, feuert die Wirtin schon wieder, ah sie meinte „Dolce“, verstehe, welche Nachspeise wir wollen. No, no, sag ich, schon kompletto pieno, aber vielleicht noch „due Espressis“? „Due Caffè“, meint sie bestätigend, oder so, Hauptsache Koffein, alles picobello.