„Oh, wie schön ist Panama“
Poetisches Erzählstück ist für Zuschauer ab drei Jahren geeignet
RAVENSBURG - Im Figurentheater Ravensburg haben Janoschs kleiner Bär und Tiger mit ihrer Suche nach Panama Premiere gefeiert. Das Stück dauert 40 Minuten und ist für Zuschauer ab drei Jahren gedacht. Die nächste Aufführung findet am 2. Dezember statt. Geführt wurden die Figuren von Karin Behr, Britta Böschen und Martina Töpfer-Widmann.
In seiner Geschichte „Oh, wie schön ist Panama“erzählt der Kinderbuchautor und Illustrator Janosch von einem kleinen Bären und einem kleinen Tiger, die gemeinsam in einem Haus am Fluss leben. Als eines Tages eine Bananenkiste mit der Aufschrift Panama angespült wird, weckt diese die Sehnsucht nach diesem Land, das von oben bis unten nach Bananen riechen muss. Am nächsten Morgen begeben sich die beiden auf die Suche. Am Ende finden Bär und Tiger das Land ihrer Träume genau da, wo ihre Reise begonnen hat.
Am Sonntag konnten Zuschauer ab drei Jahren die Suche von Bär und Tiger im Figurentheater Ravensburg beobachten. Für rund 40 Minuten wurden die verschiedensten Begegnungen auf dieser Reise mit viel Witz auf die Bühne gebracht. „Besonders lustig war die kleine Maus, die so große Angst hatte“, sagt ein siebenjähriger Zuschauer. „Und dass sie wieder genau da rausgekommen sind, wo sie angefangen haben.“Auch Regisseur Thomas Töpfer, der seit rund zwölf Jahren im Ravensburger Figurentheater inszeniert, ist von Janosch begeistert: „Von seiner Art zu erzählen und seinen skurrilen Einwürfen.“Janoschs Geschichte ist für ihn ein poetisches Erzählstück: „Ich finde es schön, dass man sich im Kreis bewegt, am selben Ort herauskommt, aber nicht mehr derselbe Mensch ist. „Fast ein Jahr Arbeit steckt in dem Stück. Zuerst müsse die Geschichte für die Bühne umgeschrieben werden, erklärt Töpfer. Dieser Text muss dann vom Verlag genehmigt werden. Auch das Nähen der Figuren und der Bau der Requisiten nahm viel Zeit in Anspruch, sagt Töpfer. In den vergangenen sechs Monaten wurde dann wöchentlich geübt. Dabei ergebe sich dann, wer welche Rolle übernimmt. „Die Rolle hängt von der Stimmlage ab“, erklärt Martina Töpfer-Widmann, die den kleinen Bären spielt: „Eine höhere Stimme passt zum Beispiel zum Tiger.“Da sich die Gruppe gut kenne, gehe die Rollenverteilung aber recht schnell. Besonders wichtig im Figurentheater sei die Musik und das langsame Bewegen der Bilder, erklärt der Regisseur. „Damit die Kinder ihre Sehgewohnheit entwickeln.“Damit sei das Figurentheater das Gegenstück zum Fernsehen.
Ausverkaufte Vorstellung
Die Darsteller waren trotz der regelmäßigen Proben vor der Premiere aufgeregt, das sei normal. Zusätzlich war die Vorstellung mit fast 90 Besuchern komplett ausverkauft. Laut Regisseur ist Lampenfieber aber wichtig: „Dann spielt man besser.“Mit dem Ablauf der ersten Aufführung waren alle zufrieden: „Für eine Premiere war’s gut“, sagt Britta Böschen, die den kleinen Tiger spielt: „Die Routine kommt dann mit der Zeit.“