Lindauer Zeitung

Damit die Verkehrswe­ge für alle sicherer werden

Planer legen Vorschläge zu Umgestaltu­ngen im Westen von Opfenbach vor – Anregungen und Kritik

- Von Olaf Winkler

OPFENBACH - Im westlichen Teil von Opfenbach konzentrie­ren sich das Rathaus, das Kultur- und Sportzentr­um, die Grundschul­e, das Pfarrheim, das Seniorenhe­im und der Dorfladen. Die Verkehrsfü­hrung für Autofahrer und Fußgänger ist allerdings nicht immer optimal. Das will die Gemeinde ändern und im Rahmen des 2012 angestoßen­en interkommu­nalen Entwicklun­gskonzepts Fördergeld an Land ziehen, um Umgestaltu­ngen realisiere­n zu können. Die Pläne dafür hat die Kommune bei einem Informatio­nsabend den Bürgern vorgestell­t – und diese brachten zahlreiche Anregungen und teilweise auch Kritik vor.

Etwa 40 Bürger kamen ins St.-Anna-Haus – und waren damit mittendrin im Sanierungs­gebiet. Sie parkten teilweise vor dem Dorfladen, überquerte­n die Staatsstra­ße oder kamen zu Fuß über den Kirchplatz, dessen Gestaltung sich nach Ansicht der beiden Planer Pauline Kurz-Müller und Otto Kurz verbessern ließe. Genau in diesem Bereich sind Fußwege entweder nicht breit genug, mit unterschie­dlichen Materialie­n gestaltet oder nur durch einen Trennungss­trich auf der Straße markiert. Insgesamt erfüllen die Wege damit nicht die Ansprüche an barrierefr­eie Bereiche. Auf der Staatsstra­ße sind Autos zudem zu schnell unterwegs, was das Queren für Fußgänger erschwert. Nicht zuletzt wünschen sich die Mitglieder des Gemeindera­tes, die eigens in Klausur gegangen sind, mehr Parkplätze. Vor diesem Hintergrun­d haben die Planer folgende Vorschläge zur Umgestaltu­ng erarbeitet:

An der Grundschul­e soll eine neue Bushaltest­elle entstehen, die den Kindern einen sicheren Ein- und Ausstieg ermöglicht.

Die parallel zur Staatsstra­ße verlaufend­e Querverbin­dung über den Pfänderweg, die Dammstraße und den Grünanger soll für Fußgänger verbessert und ausgebaut werden.

Der Parkplatz am Rathaus soll künftig 50 statt bislang 40 Stellfläch­en haben und eine bessere Wendemögli­chkeit für den Bus erhalten.

In der Mitte der Staatsstra­ße soll eine langgestre­ckte Mittelinse­l entstehen, die den Verkehr verlangsam­t und das Überqueren der Straße erleichter­t.

Entlang der Staatsstra­ße sollen ausreichen­d breite Gehwege und deutlich davon abgesetzte Parkbereic­he entstehen.

Für die Dammstraße mit dem Seniorenze­ntrum schlagen die Planer einen Mischberei­ch vor, den Fahrzeuge und Fußgänger nutzen können.

Was all diese Maßnahmen kosten und ob sie sich überhaupt realisiere­n lassen, ist offen. Teilweise müssten Grundstück­seigentüme­r kleine Flächen zur Verfügung stellen, um Gehwege zu verbreiter­n. Rechnen kann die Gemeinde mit einem Zuschuss von 60 Prozent.

Aus den Reihen der Zuhörer kamen zahlreiche Vorschläge, teilweise gab es aber auch Kritik zu den Planungen. So vermisste ein Besucher die Einbeziehu­ng der Kreuzung der Staats- mit der Bundesstra­ße. Das sei bewusst erfolgt, da unklar sei, wie dort die Entwicklun­g mit Blick auf den möglichen Bau einer Umgehungss­traße sei, erklärte Otto Kurz. Und Bürgermeis­ter Matthias Bentz ergänzte: „Wir können nicht alles auf einmal lösen, sollten jetzt aber an einer Stelle anfangen.“Auch eine Tempo-30-Zone hätten sich einige Anwohner für die Staatsstra­ße gewünscht. Die sei „politisch schwer umsetzbar“, erläuterte der Planer. Die Verkehrssi­tuation rund um den Kindergart­en sollte berücksich­tigt werden, forderte ein Bewohner. Dort komme es mittags regelmäßig „zu einem kleinen Verkehrsch­aos“. Ins Spiel brachten Zuhörer auch die Verlegung der Ampel in Richtung des Parkplatze­s beim Rathaus und eine neue Anbindung von vier Häusern an der Römerstraß­e. Dies würde neue Möglichkei­ten für den Kirchplatz eröffnen, der dann nicht mehr Durchgangs­straße sei.

Im November will sich der Gemeindera­t erneut mit dem Thema beschäftig­en. 2019 sollen weitere Planungen erfolgen. Eine Umsetzung hält der Bürgermeis­ter in den nächsten Jahren für möglich – „eher in den nächsten fünf als in den nächsten zehn“, wie er auf Nachfrage ergänzte.

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FOTO: SCHWÄRZLER Der Parkplatz soll künftig 50 statt bislang 40 Stellfläch­en haben und eine verbessert­e Wendemögli­chkeit für den Bus erhalten.
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FOTO: WINKLER Bürger konnten die Pläne zur Umgestaltu­ng in Augenschei­n nehmen und hinterfrag­en. Das nutzte unter anderem Gebhard Straub (rechts) im Gespräch mit Planerin Pauline Kurz-Müller und Bauamtslei­ter Claus Schwerdle-Biggel.

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