Beauftragter warnt vor Stigmatisierung des Ostens
BERLIN (dpa) - „Viele Menschen im Osten sehen sich als Bürger zweiter Klasse, als abgehängt.“Das sagt Wirtschaftsstaatssekretär Christian Hirte, der Ostbeauftragte der Bundesregierung. Es ist ein zwiespältiger Befund zur Lage im Osten, den der CDU-Politiker am Mittwoch vorlegt. Es gebe wirtschaftliche Fortschritte, aber immer noch große Unterschiede zum Westen. Viele Ostdeutsche hätten das Gefühl, dass ihre Probleme nicht richtig wahrgenommen würden. Die Politik müsse mehr zuhören und den Dialog mit den Bürgern suchen. Die wirtschaftlichen Erfolge beim Aufholprozess im Osten aber würden derzeit überlagert von gesellschaftlichen Debatten, sagte Hirte. Ziel der Regierung aber sind gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Das Bundeskabinett setzte dazu am Mittwoch eine Kommission unter Vorsitz von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein. Sie muss schon 2019 Vorschläge liefern.