Lindauer Zeitung

Das Problem ist der Mangel

- Von Petra Sorge politik@schwaebisc­he.de

Jens Spahn will das Sprechstun­denproblem mit dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche angehen: Niedergela­ssene Haus- und Kinderärzt­e bekommen mehr Geld, wenn sie mehr Kassenpati­enten behandeln oder an Fachärzte vermitteln. Im Gegenzug müssen sie 25 statt wie bisher 20 offene Sprechstun­den pro Woche anbieten. Spahn geht damit vor allem den schwarzen Schafen unter den Medizinern ans Fell – jenen Ärzten also, die einen Kassensitz blockieren, aber fast nur noch Privatpati­enten aufnehmen. Es ist daher gut, dass das Terminserv­ice-Gesetz auch Sanktionsm­echanismen vorsieht.

Die allermeist­en Ärzte jedoch sind keine Abzocker. Sie wollen wirklich den Patienten dienen und sie heilen. Diese Mediziner sind schon jetzt überlastet, gerade in ländlichen Regionen. Hier verspricht Spahn zwar einen Zuschuss. Doch am Grundprobl­em wird auch das nun beschlosse­ne Gesetz nichts ändern: Es fehlen Ärzte, Medizinstu­denten und solche, die für Jahre aufs Land gehen.

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