Deutsche Exporte nach Iran brechen ein
BERLIN (dpa) - Die harte Gangart der USA in der Iran-Politik belastet zunehmend die deutsche Wirtschaft. Seit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump im Mai, die US-Sanktionen wieder einzuführen, seien die deutschen Exporte nach Iran um 18 Prozent zurückgegangen, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Zwischenzeitlich hätten mehr als 100 deutsche Unternehmen Repräsentanzen in Iran eröffnet, viele seien bereits wieder geschlossen. Treier begrüßte das Vorhaben der EU, die US-Sanktionen gegen Iran zu umgehen. Allerdings komme der Vorschlag spät und werde allenfalls in einer mittleren Frist Verbesserungen liefern. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte am Rande der UN-Vollversammlung die Gründung einer Zweckgesellschaft angekündigt. Diese solle die Bezahlung iranischer Exporte ermöglichen, auch die für das Land entscheidend wichtigen Erdölausfuhren. Die USA hatten nach der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran wieder Sanktionen gegen den iranischen Finanz- und Energiesektor verhängt.