Lindauer Zeitung

Bezirkstag gilt als Sozialparl­ament

Alle fünf Jahre dürfen Wähler ihre Stimmen für das schwäbisch­e Gremium abgeben

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU - Wenn die Menschen aus dem Kreis Lindau am 14. Oktober zur Wahlurne gehen, dann dürfen sie nicht nur den bayerische­n Landtag wählen. Mit zwei weiteren Stimmen entscheide­n sie auch, wie sich in den kommenden fünf Jahren der schwäbisch­e Bezirkstag zusammense­tzt.

Dieses Gremium tagt in erster Linie in Augsburg. Und so ist vielen Bürgern gar nicht bewusst, dass es den Bezirkstag gibt und was zu dessen Aufgaben gehört. Letzteres ist schnell definiert: Es sind vor allem soziale Bereiche, um die sich der Bezirk als dritte kommunale Ebene (nach Gemeinden und Städten sowie den Landkreise­n und kreisfreie­n Städten) kümmert. Über 90 Prozent seines Etats gibt der Bezirk für Soziales aus. So wird der Bezirkstag auch oft als Sozialparl­ament bezeichnet.

In der jetzt zu Ende gehenden Wahlperiod­e besteht der Bezirkstag aus 27 Bezirksrät­en, die neun verschiede­nen Parteien und Gruppierun­gen angehören. Für die Wahl am 14. Oktober sind 13 Listen zugelassen worden, zehn von ihnen haben Direktkand­idaten nominiert. Die werden mit der Erststimme gewählt.

Im Unterschie­d zur Landtagswa­hl gibt es auf Bezirksebe­ne keine FünfProzen­t-Klausel. So sind bisher ÖDP, FDP, Die Linke, Piraten und Bayernpart­ei mit jeweils einem Bezirksrat vertreten. Die politische­n Vertreter sind natürlich gespannt, ob sich Bundesund Landesquer­elen in den großen Parteien auch auf Bezirksebe­ne auswirken werden. Bisher hat die CSU im Bezirkstag 13 Mandate, die SPD vier, die Freien Wähler drei und die Grünen zwei Sitze. Einziger Lindauer Bezirksrat ist derzeit Oberbürger­meister Gerhard Ecker.

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