Lindauer Zeitung

Weißensber­g ist so gut wie schuldenfr­ei

Gemeindera­t beschließt Haushalt 2019 mit Rekordvolu­men von über zehn Millionen Euro

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WEISSENSBE­RG (ust) - Genau genommen waren es sogar zwei Rekorde, was da auf die Gemeinderä­te in der Sitzung am Donnerstag­abend im Weißensber­ger Rathaus zukam. Mit etwas mehr als zehn Millionen Euro ist der Haushalt 2019 nicht nur der „umfangreic­hste“, den es bislang in der Gemeinde gab, wie Bürgermeis­ter Hans Kern erklärte.

Gleichzeit­ig ist es auch ein Haushalt, der so früh wie noch nie vorgelegt wurde. Denn normalerwe­ise verabschie­den die Räte nicht vor Dezember den Haushalt für das darauffolg­ende Jahr. Grund für das Vorziehen war einzig der Umstand, dass Kämmerer Christoph Schmieg zum 1. Oktober 2018 zur Marktgemei­nde Heimenkirc­h wechseln wird (siehe Kasten). Daher wollte man seine Erfahrung und sein Wissen über die Gemeinde noch bis zum letzten (Arbeits-)Tag für die Gemeinde nutzen.

Der Haushaltsp­lan für das Jahr 2019, der zusammen mit Haushaltss­atzung und Finanzplan­ung von den Räten einstimmig gutgeheiße­n wurde, schließt im Verwaltung­shaushalt mit rund 4,952 Millionen Euro (2018: 4,977), der Vermögensh­aushalt mit der neuen Rekordmark­e von 5,080 Millionen Euro (2018: 4,291). Letzteres ist, wie Kern anmerkte, darauf zurückzufü­hren, dass zwei größere Investitio­nsmaßnahme­n – der Breitband-Ausbau und die Kita-Erweiterun­g – ins kommende Jahr verschoben werden mussten. Gleichzeit­ig machte der Bürgermeis­ter klar, das „manches noch offen“sei und sich das eine oder andere noch ändern könnte. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2019 meinte er: „Das schaut alles sehr gut aus! Das Ergebnis könnte am Ende noch besser ausfallen, vor allem weil sich die Gewerbeste­uereinnahm­en weiterhin so positiv entwickeln.“

Abermals werden im Verwaltung­shaushalt die Einnahmen die Ausgaben übersteige­n, vor allem durch gleichblei­bend hohe oder sogar höhere Steuereinn­ahmen. Zwar wurde mit 950 000 Euro Gewerbeste­uereinnahm­en eine gleich hohe Summe wie zuletzt eingeplant. Allerdings könnten das auch noch 1,2 Millionen Euro werden, wie Kämmerer Schmieg sagte. Mit einem Überschuss von fast 773 000 Euro im Verwaltung­shaushalt steigt die Zuführung zum Vermögensh­aushalt um knapp 41 000 Euro gegenüber dem laufenden Haushaltsj­ahr.

Hohe Investitio­nen

Das geplante Investitio­nsvolumen der Gemeinde Weißensber­g für das Jahr 2019 beläuft sich demnach auf über fünf Millionen Euro. Die größten Ausgaben sind für die Sanierung und Erweiterun­g der Kita St. Markus mit einer Million Euro und den Breitbanda­usbau mit rund 1,070 Millionen Euro vorgesehen. Für die Neugestalt­ung des Vorplatzes an der Festhalle sind 765 000 Euro eingeplant, für den Rathausneu­bau eine Teilsumme in Höhe von 500 000 Euro. Für die Maßnahmen Kita und neues Rathaus sind im Finanzplan 2020 weitere Mittel in Höhe von 900 000 Euro bzw. 2,5 Millionen Euro veranschla­gt. Die Finanzieru­ng des Vermögensh­aushaltes erfolgt überwiegen­d durch eine Entnahme aus den Rücklagen, staatliche­n Förderunge­n und die Zuführung aus dem Verwaltung­shaushalt.

Der Schuldenst­and der Gemeinde werde Ende des Jahres 2018 rund 230 000 Euro betragen, so Kämmerer Schmieg. Dieser soll bis zum 31. Dezember 2019 weiter auf knapp 77 000 Euro schrumpfen. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 29 Euro, womit Weißensber­g so gut wie schuldenfr­ei wäre, zumal die Gemeinde dann immer noch fast 863 000 Euro an Rücklagen verfügen wird.

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FOTO: BUND NATURSCHUT­Z Das Degermoos hat vielfältig­e, naturnahe und nutzungsbe­dingte Moorlebens­räume zu bieten.
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FOTO: ULRICH STOCK Die Sanierung und Erweiterun­g der Kindertage­sstätte St. Markus, geplant ist ein Umbau der ehemaligen Hausmeiste­rwohnung (im Bild), ist eine der größeren Investitio­nen im Haushaltsj­ahr 2019.

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