Lindauer Zeitung

Aus 1:3 mach 5:3

Europas Golfer schocken ihre Gegner aus den USA zum Auftakt des 42. Ryder Cups in den klassische­n Vierern

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PARIS (SID) - Als der Putt von BritishOpe­n-Champion Francesco Molinari zum letzten Sieg einer denkwürdig­en Aufholjagd ins Loch fiel, brachen rund ums 14. Grün alle Dämme. Die Zuschauer stimmten einen fast orkanartig­en Jubel an, Europas Golfer fielen sich in die Arme. Nach einem 1:3 aus den Fourballs geriet die Mannschaft von Kapitän Thomas Björn in einen Rausch, gewann erstmals in der Geschichte alle vier klassische­n Vierer und brachte sich beim 42. Ryder Cup gegen die USA mit 5:3 in Führung.

„Das war ein wundervoll­er Nachmittag nach einem enttäusche­nden Morgen“, sagte Thomas Björn, „ich bin auch stolz auf die Spieler, die zunächst nicht randurften. Sie waren fokussiert, als es darauf ankam. Aber es ist noch ein langer Weg.“

Dabei schien am Vormittag auf dem Albatros Course des Le Golf National bei Paris zunächst alles auf eine klare Angelegenh­eit für die favorisier­ten Amerikaner, den Titelverte­idiger, hinauszula­ufen. Drei von vier Vierern wurden gewonnen, nur Superstar Tiger Woods patzte an der Seite von USMasterss­ieger Patrick Reed. Es wurde ruhiger unter den rund 60 000 Zuschauern. Doch nicht lange. In den Foursomes drehte der Wind. Während die Europäer Loch um Loch gewannen, knickten die US-Stars ein, rund eineinhalb Stunden gelang ihnen kein einziger Lochgewinn. Um 15.40 Uhr leuchteten auf den Scoreboard­s erstmals alle vier Duelle blau, erstmals lagen alle Europäer vorn.

Daran änderte sich bis zum Ende des Tages auch nichts mehr. In bestechend­er Form präsentier­ten sich dabei Sergio Garcia/Alex Noren (Spanien/Schweden), die Phil Mickelson und Bryson DeChambeau mit 5 und 4 deklassier­ten. Eine Bank für Europa waren Francesco Molinari (Italien) und Tommy Fleetwood (England), die als Einzige ihre beiden Matches für sich entschiede­n und zwei Punkte holten. Die USA benötigen aus den insgesamt 28 Spielen 14 Punkte, um erstmals seit 1993 wieder auf dem Alten Kontinent zu triumphier­en. Europa braucht 14,5 Zähler zum Sieg.

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