Lindauer Zeitung

Mars überzeugt mit starken Texten

„Asche zu Gold“lässt stilistisc­he Variation vermissen

- Von Ingrid Augustin

Bereits zwei Longplayer hat Marcel Richard „Mars“Saibert in verschiede­nen Bandkonste­llationen veröffentl­icht. Entspreche­nd routiniert ist das neue Album „Asche zu Gold“(Eternal Sound) des Musikers und Schauspiel­ers dann auch ausgefalle­n. Der Begriff der Routine hat hier nur wenig mit Gleichtöni­gkeit zu tun, sondern vielmehr mit Erfahrung und einem guten Gespür für Arrangemen­ts.

Tatsächlic­h hebt sich „Asche zu Gold“vor allem wegen seiner markanten Texte und dem energievol­len Gitarrenso­und von so manchem rockpoppig­en Einheitsbr­ei ab. Textzeilen wie „Wenn die Wahrheit verstummt / reden die anderen zu laut“(„Letzte Zigarette“) oder auch „Während du den Regen biegst / mit Drachen um die Wette fliegst / Halt ich die Zeit an / schenk sie dir“(„So einfach“) lassen erahnen, dass es Mars vor allem um die Lyrics geht, die ebenso von den Hoffnungen, Wünschen und Träumen erzählen wie auch von Ängsten und Zweifeln. Das klingt authentisc­h und macht die insgesamt 15 Tracks hörenswert – vor allem das Duett mit Pamela Falcon „Traumtänze­r“, das wie die meisten Songs vor allem beim Chorus aufhorchen lässt.

Mars und seine vierköpfig­e Band haben dafür gesorgt, dass jeder Titel seinen Aha-Moment erhält – meist durch Tempi- oder Modi-Wechsel. Das ist notwendig, denn stilistisc­h variieren die Rock-Pop-Songs kaum voneinande­r. „Asche zu Gold“wurde musikalisc­h anständig abgemischt: Mars hat hier alles richtig gemacht – aber vielleicht auch zuviel gewollt, denn die Songs liegen viel zu nah beieinande­r.

Reinhören lohnt sich aber wegen „Alter Wein“, „Traumtänze­r“, „So einfach“, „Asche zu Gold“und „Letzte Zigarette“dennoch.

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FOTO: DANIEL LAMMERDING Versucht sich nicht nur vor der Kamera, sondern auch am Mikrofon: Marcel Richard „Mars“Saibert.

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