Wilder Müll sorgt wieder für Ärger in Kempten
SPD-Stadtrat: Bei Großveranstaltungen sollen Organisatoren für genügend Abfalleimer sorgen
KEMPTEN (jan) - Die nächste MüllDebatte: Mehrere Kemptener Stadträte beschwerten sich während der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses, dass die Kapazität der öffentlichen Abfallbehälter beim gut besuchten Sport- und Familientag wieder einmal nicht ausgereicht hat. Massenweise seien Lebensmittelverpackungen und anderes wild herumgelegen. Da dies speziell bei Großveranstaltungen immer wieder vorkommt, schlug SPD-Stadtrat Lothar Köster vor: Künftig sollen bei derartigen Terminen die Veranstalter dafür verantwortlich sein, dass genügend Abfallbehälter zur Verfügung stehen.
Das Problem und die Klagen darüber sind nicht neu: An Wochenenden und nach Großveranstaltungen quellen zahlreiche Müllbehälter über. Viele Passanten tragen ihre Abfälle dann nicht etwa zu einem anderen Abfalleimer, sondern werfen sie einfach auf den Boden.
Die Stadtverwaltung hat die Anzahl der Abfalleimer bereits erhöht. Auch wird geprüft, mehr sogenannte Pressmüllbehälter anzuschaffen, die eine ungleich größere Kapazität haben als normale Behälter. Sie sind allerdings auch viel teurer.
Vom Tisch ist eine Idee, die die Stadtverwaltung zunächst umsetzen wollte: Die Inhaber von Straßenverkaufsläden finanziell bei der Abfallentsorgung von Lebensmittelverpackungen in die Pflicht zu nehmen oder zur Vermeidung von Verpackungsmüll zu drängen. Dies lässt sich rechtlich nicht umsetzen, hat ein früherer Versuch gezeigt. Die Stadt hatte ein entsprechendes Verfahren vor Gericht verloren.
Stadt beschloss Ordnungsdienst
Der wilde Müll war Auslöser, dass die Stadt im Juli beschlossen hat, einen Ordnungsdienst einzuführen. Im Alltag quellen die öffentlichen Abfalleimer weiter über. Stadträte sprachen während der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses unter anderem von einem „unwürdigen“Bild der Innenstadt, das das ansonsten so saubere Kempten abgebe. Da helfe es auch nichts, wenn die Mitarbeiter des Bauhofs hinterher alles aufräumen. Stadtrat Köster schlug schließlich vor, die Verantwortung zu verlagern: Bei Großveranstaltungen sollen die Organisatoren für einen sauberen Ablauf sorgen müssen. Abgestimmt wurde über den Vorschlag in der Sitzung nicht.