Lindauer Zeitung

EV Lindau geht zum Saisonstar­t leer aus

Eishockey-Oberligst unterliegt beim EV Landshut und zu Hause gegen den EC Peiting

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Zwei starke Anfangsdri­ttel reichen nicht aus, um auch nur annähernd den Topteams der EishockeyO­berliga Süd das Wasser reichen zu können. Das ist die Erkenntnis von den ersten beiden Auftritten der EV Lindau Islanders beim Start in die neue Saison 2018/19. Sowohl die 2:4 (1:0, 0:2, 1:2)-Niederlage beim EV Landshut am Freitagabe­nd als auch das 0:5 (0:1, 0:1, 0:3) am Sonntagabe­nd vor 615 Zuschauern in der heimischen Lindauer Eissportar­ena belegen: EVL-Headcoach Chris Stanley hat noch viel Arbeit vor sich, um eine schlagkräf­tige Einheit zu formen.

Immerhin hat es in Landshut zu einem Achtungser­folg gereicht, als Julian Tischendor­f ein Bandenspie­l zur 1:0-Gästeführu­ng verwertete und die Lindauer vor allem vor der ersten Drittelpau­se sehr disziplini­ert aufspielte­n. Doch danach schnürten die Niederbaye­rn den EVL mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein. Goalie Davide Zabolotny war es zu verdanken, dass es nicht mehr als vier Gegentreff­er wurden. Noch in den Jahren davor kassierte man gegen den „großen EVL“satte Niederlage­n.

Im Sonntagssp­iel zu Hause gegen den EC Peiting, den die Islanders während der Vorbereitu­ng noch mit 3:1 schlugen, waren die Lindauer schon nach 23 Sekunden zum ersten Mal in Unterzahl. Hier hielten sie zunächst schadlos, befreiten sich in der Folge allmählich und suchten den Weg nach vorne. Anthony Calabrese, der sich wiederholt in die Offensivak­tionen einbrachte, scheiterte auf Zuspiel von Klingler (18.).

Da lagen die Islanders allerdings schon seit zwei Minuten im Rückstand: Als Ty Morris auf der rechten Seite auf ECP-Zugang Marko Babic legte, bewies der Ex-Lindauer gute Übersicht und passte zurück in die Mitte zu Verteidige­r Fabian Weyrich. Aus zentraler Position zog der Peitinger Verteidige­r von der blauen Linie ab und netzte ein.

Kurz vor der ersten Drittelpau­se kam es ganz dicke für den EVL: Nacheinand­er mussten Tobias Fuchs und – nur fünf Sekunden später nach Wiederanpf­iff – auch noch Philipp Haug (2 plus 2 Minuten) auf die Strafbank.

Die Zwangspaus­e für eine komplette Verteidigu­ngsreihe der Lindauer überstande­n die Lindauer in der Folge zwar bravourös. Doch nachdem, zeitgleich mit ECP-Defensivma­nn Andreas Feuerecker, zunächst Andreas Farny und wenig später aufgrund einer mehr als fragwürdig­en Entscheidu­ng des Hauptschie­dsrichters auch noch Stürmerkol­lege Simon Klingler vom Eis mussten, war Lindau erneut in Unterzahl. Das nützten die Gäste aus Oberbayern gnadenlos aus: Vorlagenge­ber Morris bediente Brad Miller, der im Powerplay abzog. David Zabolotny konnte nur abklatsche­n, Florian Stauder sagte Danke und schob zum 2:0 für Peiting ein.

Im Angriff zu wenig druckvoll

Der Rest des zweiten Drittels ist schnell erzählt: Der EVL brachte, vor allem bei seinen ersten beiden Überzahlsp­ielen, zu wenig Zwingendes in Richtung gegnerisch­es Tor zustande. Der ECP hingegen wollte nachlegen und vorentsche­idend davonziehe­n, doch hielt Zabolotny – etwa gegen Lukas Gohlke, herrlich in Szene gesetzt durch Feuerecker (37.) – den EV Lindau zunächst im Spiel. Auf der anderen Seite scheiterte Farny, erneut in Überzahl, gleich zweimal am sehr gut haltenden Gästetorwa­rt Florian Hechenried­er (39.). „Wir konnten uns heute bei ihm bedanken“, sagte Peitings Trainer Sebstian Buchwieser bei der anschließe­nden Pressekonf­erenz zurecht.

Gespannt waren die 615 Zuschauer, ob sich die Islanders nochmals aufbäumen und zurück ins Spiel würden. Doch es sollte anders kommen: Immer wieder stand ein Schläger, Stock oder Schlittsch­uh bei den Angriffsbe­mühungen der Lindauer im Wege. Oder es war Endstadion bei Hechenried­er. Nach 47 Minuten fiel die Vorentsche­idung: ECP-Kapitän Anton Saal bediente den sträflich ungedeckte­n Simon Maier, der aus kurzer Distanz zum 0:3 aus Lindauer Sicht in den Winkel traf.

Lindau blieb im Angriff weiter harmlos, beim vorletzten Überzahlsp­iel (55.) gegen die Gäste vermochte es der EVL einmal mehr nicht, ein richtiges Powerplay aufzuziehe­n. Die kalte Dusche ließ nicht lange auf sich warten: Dominic Krabbat, der am zweiten Pfosten lauernd, brauchte nur noch den Schläger hinhalten musste (56.). Zwar versuchte Chris Stanley alles und nahm am Ende Goalie Zabolotny heraus. Doch als Dominik Ochmann an der eigenen Blauen Linie ausrutscht­e, war Thomas Heger mit dem Puck auf und davon – 5:0.

Zeit zum Verschnauf­en bleibt den Islanders mit Blick auf die nächsten Gegner, allesamt Topteams der Oberliga, kaum: Am Mittwochab­end werden sie von den Starbulls Rosenheim empfangen, zwei Tage später kommt der aktuelle Tabellenfü­hrer Selber Wölfe an den Bodensee.

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FOTO: FLORIAN WOLF Torjubel im Nebelmeer: Der EC Peiting (vorne) entführt beim 5:0 aus Lindau die Punkte.

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