Fährenunglück: Das raten Experten
RAVENSBURG (seli) - Nach dem tödlichen Unglück, bei dem ein Auto mit zwei Insassen in den Neckar stürzte, betonen Experten die Seltenheit eines solchen Falls. „Die Fähren auf dem Bodensee haben Sicherungsleinen, die neueste Fähre eine Schrankenanlage, die Autos auf der Fähre zurückhalten können“, betont Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz, die den Fährbetrieb zwischen Meersburg und Konstanz betreiben. Ausschließen könne man solche Vorfälle zwar nicht komplett. „Jedoch ist es ziemlich unwahrscheinlich. In den 90 Jahren Fährbetrieb bei uns ist so etwas nur einmal vorgekommen“, so Siebler. Damals, in den 1950er Jahren, sei ein Lastwagen ins Wasser gestürzt.
„Weil Angst leicht in Panik umschlägt, müssen sich Autofahrer mit dem Gedanken eines möglichen Sturzes ins Wasser rechtzeitig auseinandersetzen,“empfiehlt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Im Notfall müsste versucht werden, das Fahrzeug so schnell wie möglich zu verlassen. Dabei sei eine Flucht durch die Türen nur dann ratsam, wenn sich keiner auf den hinteren Sitzen befinde. „Können die Türen nicht geöffnet werden, empfiehlt sich die Flucht durch das Fenster oder das Schiebedach, und zwar Kopf voran“, rät die DLRG. Das sollte schnell passieren, denn elektrische Fensterheber funktionierten nach dem Kontakt mit Wasser in der Regel nicht mehr, so Experten. „So ein Unfall dürfte nicht passieren“, sagt Stefan Braunschweig vom ADAC Württemberg. „Wir empfehlen, wie in allen besonderen Situationen bei einer Fährfahrt besondere Konzentration und Umsicht walten zu lassen und die Anweisungen des Personals zu befolgen“, sagt Braunschweig.