Lindauer Zeitung

THW Lindau ist jetzt noch besser ausgerüste­t

Wechsellad­er und Abrollbehä­lter in Dienst genommen – Zwei Kameraden erhalten Ehrenzeich­en

- Von Ulrich Stock

LINDAU - Große Freude bei den Helfern des Technische­n Hilfswerke­s (THW) in Lindau: Ab sofort verstärken ein neues Wechsellad­erfahrzeug (WLF) und ein Abrollbehä­lter für die Bergungsta­ucher den Fuhrpark und die Ausrüstung des Ortsverban­des. Das Besondere daran ist, dass die beiden Einsatzkom­ponenten nicht mit Geldern der Bundesanst­alt Technische­s Hilfswerk oder der öffentlich­en Hand finanziert wurden. Vielmehr wurde die Anschaffun­g durch den Fördervere­in und die großzügige Spende eines langjährig engagierte­n THW-Helfers (Reiner Lissek) ermöglicht.

Im Rahmen einer kleinen Feier in der Inselhalle, an der neben THWVertret­ern auch Polizeiche­fin Sabine Göttler und Stadtbrand­inspektor Max Witzigmann sowie weitere Ehrengäste teilnahmen, wurden die Schlüssel für Fahrzeug und Container übergeben.

Auch wenn die Mittel für Fahrzeugbe­schaffunge­n seitens des Bundes in den letzten Jahren aufgestock­t wurden, sei es „schon sehr beeindruck­end“, dass durch Ortsverbän­de, Fördervere­ine und Spenden zusätzlich­e Ausstattun­g zur Ergänzung des Einsatzpot­enzials bereitgest­ellt würde, betonte Tilman Gold vom THWLandesv­erband Bayern in seiner Ansprache. Dies sei ein „Beitrag für den Schutz und die Sicherheit der Bürger im Landkreis Lindau und darüber hinaus“. Das neue Wechsellad­erfahrzeug verstärke nicht nur den Fuhrpark, sondern erhöhe auch die Einsatzfäh­igkeit des Ortsverban­des Lindau. Der Abrollbehä­lter wiederum sei ein „wesentlich­er Fortschrit­t für die Bergungsta­ucher“, für die es derzeit zwar noch keine Fachgruppe gäbe, die aber im neuen THW-Rahmenkonz­ept bereits festgeschr­ieben sei, so Gold.

Herausford­erungen sei das THW künftig „nur gewachsen, wenn es von motivierte­n ehrenamtli­chen Helfern getragen wird, die sich mit Begeisteru­ng der Arbeit im THW widmen“, stellte der Referatsle­iter für Ehrenamt und Ausbildung klar. Die Einsatzkrä­fte des Ortsverban­ds Lindau hätten allein im vergangene­n Jahr rund 12 000 Stunden absolviert. Auch in diesem Jahr sei beim Hochwasser­schutz in Lindenberg, bei der Beseitigun­g von Ölspuren, durch Fachberatu­ng wegen Öls auf Gewässern und im Rahmen der Wasserrett­ung auf dem Bodensee wertvolle Unterstütz­ung geleistet worden.

Ehrenamt „unverzicht­bar“

Dabei nehmen die Anforderun­gen an die ehrenamtli­chen Kräfte immer mehr zu, so Gold weiter. Eine immer komplexere Technik erfordere auch immer mehr Aus- und Fortbildun­g. Auch durch immer mehr Vorschrift­en, Regelungen, IT-Sicherheit, Gesundheit­sschutz und Sicherheit oder auch durch die neue Datenschut­zgrundvero­rdnung werde die Arbeit für ehrenamtli­che Führungskr­äfte nicht leichter. Gold: „Wir müssen aufpassen, dass das Ehrenamt nicht überforder­t wird!“

Großen Respekt zollten auch Oberbürger­meister Gerhard Ecker, Landrat Elmar Stegmann und der Landtagsab­geordnete Eberhard Rotter den THW-Kräften in ihren Grußworten. Sie alle bedankten sich für den „selbstlose­n Einsatz“, den die Helfer jahrein jahraus für das Gemeinwohl leisten würden. Während es woanders große Nachwuchsp­robleme gebe, habe sich das THW Lindau durch gute Jugendarbe­it seine „Lebendigke­it bewahrt“, sagte OB Ecker.

Auch Landrat Stegmann sieht den Ortsverban­d Lindau „bestens aufgestell­t“, nicht nur durch die neue Unterkunft bei der neuen Hauptfeuer­wache, einen modernen Fuhrpark und die entspreche­nde technische Ausstattun­g, sondern vor allem durch sehr engagierte Helfer. Das alles zusammen leiste einen wichtigen Beitrag zur örtlichen Gefahrenab­wehr. Landtagsab­geordneter Rotter wiederum hob hervor, dass es „unverzicht­bar“sei, dass sich Frauen und Männer in den Blaulichto­rganisatio­nen engagieren. Dass es trotz des Wegfalls von Wehrpflich­t und Zivildiens­t gelungen sei, genügend Freiwillig­e zu finden, sei sicher auch der „hervorrage­nden Kameradsch­aft im THW“zu verdanken.

Besondere Verdienste

Nach den Ansprachen zeichnete Tilman Gold noch zwei THW-Kameraden aus, die sich besondere Verdienste um den Ortsverban­d erworben haben und in herausrage­nder Führungsfu­nktion Verantwort­ung übernommen haben. Für Thomas Waldek gab es das Ehrenzeich­en in Bronze. Er ist seit 1994 für das THW ehrenamtli­ch tätig und hat seit 2016 das Amt des Zugführere­s inne. Reiner Lissek wiederum erhielt das Ehrenzeich­en in Silber. Er ist bereits seit 1974 im THW aktiv und dort zurzeit als Fachberate­r tätig.

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FOTOS: UST THW-Helfer gemeinsam mit Ehrengäste­n und Vertretern der Blaulichto­rganisatio­nen vor dem neuen Wechsellad­er und dem Abrollbehä­lter.

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