Lindauer Zeitung

Donald Trump im Visier der Steuerbehö­rden

Der heutige US-Präsident soll seinen Eltern bei der Steuerhint­erziehung geholfen haben

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WASHINGTON/NEW YORK (AFP/ dpa) - Neue Vorwürfe gegen den selbsterna­nnten Selfmade-Milliardär Donald Trump: Die New Yorker Steuerbehö­rde klärt nach einem Zeitungsbe­richt, ob der US-Präsident in der Vergangenh­eit seinen Eltern bei der Steuerhint­erziehung geholfen hat. „Die Steuerabte­ilung überprüft die Behauptung­en im Artikel der „New York Times“und verfolgt entschloss­en alle geeigneten Wege der Untersuchu­ng“, sagte James Gazzale, der Sprecher des Steuer- und Finanzmini­steriums.

Die „New York Times“hatte zuvor von dubiosen Steuertakt­iken der Familie Trump berichtet. Donald Trump empfing demnach viel mehr Geld von seinem Vater, als er bisher angegeben hatte. Dabei geht es um Schenkunge­n des Immobilien­magnaten Fred Trump und seiner Frau Mary. Allein Donald Trump soll über die Jahre nach heutigem Wert 413 Millionen Dollar (358 Millionen Euro) bekommen haben. Insgesamt hätten die Trumps ihren fünf Kindern mehr als eine Milliarde Dollar überschrie­ben. Darauf wären mindestens 550 Millionen Dollar Steuern fällig gewesen, gezahlt worden seien aber nur rund 52 Millionen Dollar.

Donald Trump und seine Geschwiste­r sollen unter anderem eine Scheinfirm­a gegründet haben, um die Zahlungen zu verschleie­rn. Die Familie soll zudem unrechtmäß­ige Steuerabsc­hläge in Millionenh­öhe vorgenomme­n haben. Der heutige US-Präsident soll seinen 1999 und 2000 verstorben­en Eltern auch geholfen haben, ihren Immobilien­besitz kleinzurec­hnen. Fred Trump übergab den Großteil seines Imperiums eineinhalb Jahre vor seinem Tod an die Kinder. Der Besitz sei auf 41,4 Millionen Dollar geschätzt, in den kommenden Jahren jedoch für mehr als das 16-fache verkauft worden.

Sarah Sanders, die Sprecherin des Weißen Hauses, wies die Vorwürfe zurück und forderte eine Entschuldi­gung. Trump selbst, der sich im Gegensatz zu vorherigen US-Präsidente­n weigert, seine Steuererkl­ärungen offenzuleg­en, äußerte sich am Mittwoch auf Twitter. Die „New York Times“versuche einen „alten, langweilig­en und oft erzählten Treffer zu landen. Zusammenge­fasst bedeutet das, dass 97 Prozent ihrer Geschichte­n über mich schlecht sind.“

Derweil wurde bekannt, dass Trump in der „Forbes“-Liste der reichsten Personen der Welt von Platz 248 auf Rang 259 abgerutsch­t ist. Das US-Magazin bezifferte sein Vermögen im Jahr 2017 auf 3,1 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro). Damit blieb es gegenüber dem Vorjahr zwar stabil, Trumps Mit-Milliardär­e konnten ihr Vermögen derweil aber steigern. Im Jahr 2015, vor der US-Wahl, hatte Trump noch ein Vermögen von 4,5 Milliarden Dollar.

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