Lindauer Zeitung

Amazon setzt Mindestloh­n für US-Mitarbeite­r hoch

Lohn steigt von 7,25 auf 15 Dollar – 350 000 Mitarbeite­r betroffen – Bezahlung in Deutschlan­d wird überprüft

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SEATTLE (dpa) - Der oft für seine Arbeitsbed­ingungen kritisiert­e OnlineHänd­ler Amazon setzt für seine USMitarbei­ter einen Mindestloh­n von 15 Dollar pro Stunde fest. Davon sollen nicht nur die 250 000 fest angestellt­en Beschäftig­ten profitiere­n, sondern auch die rund 100 000 Zeitarbeit­er, die für das Weihnachts­geschäft dazukommen, wie Amazon mitteilte.

Zugleich wolle sich die Firma auch dafür einsetzen, dass der staatlich vorgeschri­ebene Mindestloh­n von aktuell 7,25 Dollar pro Stunde angehoben werde, hieß es. „Wir haben unseren Kritikern zugehört, nachgedach­t, was wir machen wollen, und beschlosse­n, dass wir die Bewegung anführen wollen“, erklärte Gründer und Chef Jeff Bezos. In den USA schreiben mehrere Dutzend Bundesstaa­ten allerdings bereits Mindestlöh­ne über dem national festgelegt­en Wert vor.

Der Konkurrenz nachgezoge­n

Amazon machte keine Angaben zur bisherigen Höhe des firmeninte­rnen Mindestloh­ns. In diesem Jahr hatte auch der Supermarkt­riese Walmart – ein scharfer US-Konkurrenz von Amazon – seinen Mindestloh­n von neun auf elf Dollar angehoben.

In Deutschlan­d streitet Amazon seit Jahren mit der Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi über einen Tarif für die Mitarbeite­r der Logistikze­ntren. Ein Sprecher von Amazon Deutschlan­d sagte der Zeitung „Welt“, man werde in allen Ländern außer den Vereinigte­n Staaten und Großbritan­nien, wo der Mindestloh­n ebenfalls erhöht wurde, die Situation weiter prüfen. 15 Dollar entspreche­n aktuell 12,94 Euro.

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FOTO: PETER ENDIG In Deutschlan­d streitet Amazon seit Jahren mit Verdi über die Bezahlung. Jetzt hat das Unternehme­n in den USA den Stundenloh­n nahezu verdoppelt.

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