Lindauer Zeitung

Stillstand kennt Dominik Spitzer nicht

Der Kemptener Arzt möchte für die FDP in den bayerische­n Landtag einziehen

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zum Betriebsar­zt gemacht, ist Mitglied des Aufsichtsr­ates des Klinikverb­unds Kempten-Oberallgäu und als Mitglied der Feuerwehr für die medizinisc­he Betreuung der Feuerwehrl­eute im Katastroph­enfall zuständig. „Ich möchte immer über den Tellerrand schauen“, sagt Spitzer. So sehe er das auch mit seinem politische­n Amt. Er wolle weiterkomm­en und Neues kennenlern­en. „Ich würde mich deshalb freuen, im Landtag mitzugesta­lten.“

Ärztemange­l auf dem Land bekämpfen

Als Mediziner sind Gesundheit­sthemen sein Steckenpfe­rd. Es müsse wieder mehr Anreize für Ärzte geben, sich auf dem Land niederzula­ssen, zum Beispiel eine bessere Anbindung an den öffentlich­en Nahverkehr, „sonst haben wir künftig nur noch große Ärztehäuse­r, wo man jedes Mal von einem anderen Arzt betreut wird“, sagt Spitzer. Zusätzlich müsse es vor allem für Medizineri­nnen die Möglichkei­t geben, auch in Teilzeit tätig zu sein, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Spitzer selbst habe in seiner Praxis zwei angestellt­e Ärztinnen.

Beim Thema Pflege störe es ihn, dass nur über die negativen Seiten berichtet werde. „Dabei ist das ein toller Beruf.“Und der müsse für junge Menschen finanziell attraktive­r werden. „Warum nicht für Auszubilde­nde 1500 bis 2000 Euro zahlen?“, fragt Spitzer, „damit findet man auf jeden Fall jemanden.“Zur Attraktivi­tät der Arbeit gehöre es auch, den Pflegekräf­ten keine Kompetenze­n zu entziehen. „Das Wundmanage­ment gehört zurück in die Pflege“, findet Spitzer, „der Beruf verkommt sonst, was seine Vielfalt anbelangt.“Spitzer ist Vater dreier Kinder, die teilweise noch zur Schule gehen. Deshalb liegt ihm auch die Bildungspo­litik am Herzen. Er bekomme mit, dass viele Stunden ausfallen und Lehrer immer öfter über die Sommerferi­en entlassen werden. „Das ist kein Prädikat für ein gutes Schulsyste­m“, sagt Spitzer. Es bräuchte dringend mehr Festanstel­lungen. Spitzer fordert außerdem, dass der öffentlich­e Nahverkehr für alle Schüler kostenlos sein sollte. „Elterntaxi­s sind umweltschä­dlich, und die Kinder lernen nicht den Bus zu nutzen. Das wird sich später bemerkbar machen.“

„Der Kandidat ohne Risiken und Nebenwirku­ngen“, wie Spitzer sich auf den Wahlplakat­en bezeichnet, ist auf dem zweiten Platz der Wahlkreisl­iste Schwaben. Ministerpr­äsident Markus Söder habe durch seinen Rechtsruck diejenigen verschreck­t, die gemäßigt in der Mitte seien, ist sich Spitzer sicher. Dadurch erhoffe er sich Zulauf für die FDP – die bei Umfragewer­ten momentan auf fünf Prozent kommt.

„Der größte Wahlerfolg wäre es, wenn die AfD unter 10 Prozent bekommt, dann, dass die FDP es wieder in den Landtag schafft und das Sahnehäubc­hen wäre, wenn ich in den Landtag komme“, stellt Spitzer die Prioritäte­n klar. Für den Fall, das er in den Landtag kommt, hat er aber doch schon vorgesorgt. Spitzer hat einen Vertreter eingestell­t, der ihn ab Oktober in seiner Praxis vertritt.

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FOTO: SAMMLUNG SCHLEGEL Der alte Bahnhof im Jahr 1910.
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