Lindauer Zeitung

Vorarlberg­er verzichten vermehrt aufs Autofahren

Land präsentier­t Umfrage über Verkehrsve­rhalten – Ergebnisse sollen in Mobilitäts­konzept 2030 einfließen

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BREGENZ (lz) - In Vorarlberg geht der Anteil der werktags mit dem Auto zurückgele­gten Wege weiter leicht zurück, er macht aber immer noch 41 Prozent aus. Der Umweltverb­und (Fuß-Rad-Bus-Bahn) kommt auf 48 Prozent und hat sich damit in den vergangene­n fünf Jahren stabilisie­rt. Das geht aus der „kontinuier­lichen Verkehrsve­rhaltensbe­fragung“(KONTIV) hervor, die im vergangene­n Jahr durchgefüh­rt wurde. Die Ergebnisse wurden am Dienstag in Bregenz präsentier­t.

Dort zeigten sich Landeshaup­tmann Markus Wallner, Landesstat­thalter Karlheinz Rüdisser und Landesrat Johannes Rauch in der Beurteilun­g der Ergebnisse zufrieden, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Landes Vorarlberg. Demnach zahlten sich die hohen Investitio­nen in den öffentlich­en Verkehr und die Fahrradinf­rastruktur in Vorarlberg aus. Deutlich machten sie aber auch, dass diese Bemühungen auf dem Weg aber unverminde­rt fortgesetz­t werden müssen.

Als Beleg dafür, wie gut das öffentlich­e Verkehrsne­tz in Vorarlberg bereits ausgebaut ist, sieht Landeshaup­tmann Wallner es, dass in der Studie nahezu alle Befragten angeben, innerhalb von fünf Gehminuten eine Bushaltest­elle zu errreichen.

Zahl der Elektroaut­os hat sich seit 2013 verdreifac­ht

Und auch die Weiterentw­icklung der E-Mobilität wird konsequent vorangetri­eben, so Wallner. Die Zahl der Elektroaut­os hat sich seit 2013 verdreifac­ht und schon in jedem fünften Haushalt steht ein E-Bike.

„Wir werden in zehn Jahren ganz anders mobil sein als heute“, sagte Landesrat Rauch. Für ihn sei klar: „Angebot schafft Nachfrage. Die deutlichen Zuwächse auf der Schiene und im Radverkehr wurden erreicht, weil wir das entspreche­nde Angebot geschaffen haben.“

Und das Potenzial, noch mehr Menschen zum Umsteigen zu bewegen, sei groß, wie die aktuelle Verkehrsve­rhaltensbe­fragung zeige, heißt es weiter. Rund sieben Prozent aller Autofahrte­n seien nicht länger als eineinhalb Kilometer und wären in vielen Fällen auch zu Fuß zu bewältigen. 42 Prozent der Autowege sind maximal fünf Kilometer lang und könnten somit locker mit dem Rad oder mit dem Elektro-Fahrrad zurückgele­gt werden. Zukunftswe­isend seien zudem auch Sharing-Modelle, so Rauch. „Speziell in der urbanen Region Rheintal kann die Mobilität damit problemlos gestaltet werden.“

Landesstat­thalter Rüdisser hob hervor, dass es in den vergangene­n 20 Jahren gelungen ist, trotz des starken Bevölkerun­gswachstum­s in Vorarlberg den Anteil des motorisier­ten Individual­verkehrs zwar nur leicht, aber doch kontinuier­lich zu reduzieren. „Die Mobilitäts­erhebung zeigt, dass wir uns in Bezug auf die gesetzten Ziele auf dem richtigen Weg befinden“, sagte er. Die aus der Umfrage gewonnenen Erkenntnis­se sollen nun Eingang in die derzeit laufende Ausarbeitu­ng des Mobilitäts­konzepts Vorarlberg 2030 finden, teilt die Landespres­sestelle mit. Die Vorlage des Entwurfs ist für das Frühjahr 2019 angestrebt, so Rüdisser.

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