Lindauer Zeitung

Zeugenauss­age bringt Regensburg­er Oberbürger­meister weiter in Bedrängnis

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REGENSBURG (lby) - Im Parteispen­den- und Korruption­sprozess gegen den suspendier­ten Regensburg­er Oberbürger­meister Joachim Wolbergs (SPD) könnte die Aussage des CSU-Stadtrats Christian Schlegl den OB weiter in Bedrängnis bringen. Schlegl schilderte am Donnerstag vor Gericht, wie er und weitere Aufsichtsr­atsmitglie­der des Fußballclu­bs Jahn Regensburg, darunter der frühere SPD-Fraktionsv­orsitzende Norbert Hartl und auch Wolbergs selbst, mehrfach bei dem ebenfalls angeklagte­n Bauunterne­hmer Volker Tretzel als Bittstelle­r aufgetrete­n seien. Das Gericht versucht in der Beweisaufn­ahme die Rolle Tretzels bei der Finanzieru­ng des Fußballclu­bs sowie einen möglichen Zusammenha­ng mit der Vergabe des Bauprojekt­es Nibelungen­kaserne an den Unternehme­r zu klären.

Tretzel, der ein langjährig­er Sponsor des Vereins ist, habe bei den Treffen immer wieder sinngemäß angedeutet, dass er auf Aufträge angewiesen sei und dabei auch die Nibelungen­kaserne ins Spiel gebracht. Solche Sätze von Bauträgern gehörten zum politische­n Tagesgesch­äft, damit müsse man umgehen können, sagte Schlegl. Aber: “Immer wenn der Jahn klamm war, sind wir angetanzt. Es ist furchtbar nervig, wenn Du das immer wieder hörst“, sagte Schlegl.

In dem Prozess muss sich Wolbergs wegen Vorteilsan­nahme und Verstoß gegen das Parteienge­setz verantwort­en. Mit dem OB sind Tretzel und dessen früherer Mitarbeite­r Franz W. sowie Hartl angeklagt.

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FOTO: DPA Der suspendier­te Regensburg­er OB Joachim Wolbergs (SPD).

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