Lindauer Zeitung

Meldesyste­m in Planung

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Der Antisemiti­smusbeauft­ragte der Bundesregi­erung, Felix Klein, plant ein neues Meldesyste­m für Vergehen gegen Juden in Deutschlan­d. Man habe es mit einer neuen Qualität zu tun, wie die Vorfälle in Chemnitz zeigten, sagte Klein am Donnerstag im Bayrischen Rundfunk (BR). Viele Vorfälle lägen aber auch unterhalb der Schwelle der direkten Gewalt, etwa, wenn jüdischen Restaurant­besitzern verdorbene­s Schweinefl­eisch vor die Tür gelegt werde. Solche Vorfälle sollten nun in einem neuen System namens MIRA (Melde-, Informatio­ns- und Recherches­telle gegen Antisemiti­smus) gesammelt werden. Außerdem wolle man gemeinsam mit israelisch­en Behörden Werkzeuge entwickeln, um Antisemiti­smus im Internet zu bekämpfen. 90 Prozent der Straftaten gegen Juden würden von Rechtsradi­kalen begangen. Klein wies auch darauf hin, dass 80 Prozent der in Deutschlan­d lebenden Juden den Eindruck hätten, der Antisemiti­smus sei ein ernstes Problem. Zugleich seien etwa 80 Prozent der nicht jüdischstä­mmigen Bevölkerun­g der Meinung, es gebe wichtigere Probleme. (KNA)

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