Lindauer Zeitung

Der Versuch eines Neuanfangs

- Von Andreas Herholz politik@schwaebisc­he.de

Deutsche und israelisch­e Minister gemeinsam an einem Kabinettst­isch – das ist immer noch ein besonderes Signal. Treffen wie diese sind angesichts der historisch­en Schuld Deutschlan­ds ein großes Geschenk für die Bundesrepu­blik. Deutschlan­d und Israel haben sich dieses Mal wieder als Freunde und Partner präsentier­t. Angela Merkel und Benjamin Netanjahu versuchten einen Neuanfang und klammerten den Dissens in der Iran-Politik oder in der Frage der Zukunft der Palästinen­ser weitgehend aus. Die Kanzlerin bekannte sich klar zur Solidaritä­t mit dem Staat Israel und zur deutschen Verantwort­ung für die Shoa. Dazu gehörte die deutliche Absage an all jene, die lieber heute als morgen vergessen würden, was Deutschlan­d dem jüdischen Volk angetan hat. Allerdings sollte dann hierzuland­e der wachsende Antisemiti­smus noch intensiver bekämpft werden.

Auch in der Iran-Politik waren sich die Kanzlerin und Netanjahu im Ziel einig, wenngleich nicht über den Weg dorthin. Und Merkel mahnte den Partner Israel, den Friedenspr­ozess im Nahen Osten nicht mit seiner Siedlungsp­olitik weiter zu gefährden. Das Fenster für ein friedliche­s Miteinande­r von Israelis und Palästinen­sern muss wieder geöffnet werden. Deutschlan­d könnte hier einen bescheiden­en Beitrag leisten.

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