Lindauer Zeitung

Die „Schwäbisch­e Zeitung“gibt es jetzt auch zum Hören

Digital-Abonnenten können sich die Zeitung künftig vorlesen lassen

- Von Corinna Konzett

RAVENSBURG - Selda Arslanteki­n steht in ihrer Küche und spült. „Öffne Kindle, lies mein Buch“, ruft sie einem Lautsprech­er zu. Sofort beginnt das Gerät aus dem Buch „Jetzt“von Eckhart Tolle vorzulesen. Der Lautsprech­er ist ein virtueller Assistent, der auf Sprache reagiert. Für Selda Arslanteki­n sind Sprachsteu­erungsprog­ramme wie diese mehr als nur eine technische Spielerei. Sie erleichter­n ihr den Alltag, denn Selda Arslanteki­n ist blind.

Die 47-Jährige will sich trotz ihrer Behinderun­g nicht ausbremsen lassen. „Als Blinder geht alles. Und wenn nicht, liegt es an der Fantasielo­sigkeit der Sehenden“, sagt sie und lacht. Durch immer moderner werdende Technik und Sprachsteu­erungsprog­ramme sei für sie in den vergangene­n Jahren der Alltag in vielen Bereichen einfacher geworden, erzählt die Leutkirche­rin, die ehrenamtli­ch Behinderte­nbeauftrag­te des Landkreise­s Ravensburg/Region Allgäu ist. Zuhause hat sie drei „Amazon Echo“-Geräte, besser bekannt als Alexa. Per Smartphone kann sie verschiede­ne Anwendunge­n, „Skills“, mit dem intelligen­ten Lautsprech­er verknüpfen. Der virtuelle Assistent kann E-Mails vorlesen, Musik abspielen, aus Büchern – und auch der „Schwäbisch­en Zeitung“vorlesen. Das alles per Sprachsteu­erung.

„Systeme wie dieses bedeuten für mich endlich Zugang zu mehr Informatio­nen“, sagt Selda Arslanteki­n. Früher fühlte sie sich von vielen Informatio­nen in gedruckten Medien abgeschnit­ten. Nun endlich könne sie beinahe alle Medien uneingesch­ränkt nutzen: „Das ist für mich eine ganz neue Freiheit.“Arslanteki­n lässt sich vor allem Bücher und Zeitungen vorlesen. Nun kommt die „Schwäbisch­e Zeitung“dazu, denn die gibt es jetzt auch als Hör-Abo.

Einfache Sprachbefe­hle reichen

„Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die Schwierigk­eiten haben zu lesen, aber auch an alle, die Zeitung nebenher konsumiere­n möchten“, sagt Lukas Bruns, Leiter der Abteilung Business Developmen­t bei Schwäbisch Media. Zeitung lesen, beziehungs­weise hören, beim Spülen, Auto fahren oder Bügeln ist jetzt kein Problem mehr. Jeder Kunde, der ein Digitalabo abgeschlos­sen hat, kann automatisc­h auch das Hör-Abo nutzen. Um die Zeitung zu öffnen, das Ressort zu wechseln oder nach bestimmten Artikeln zu suchen, reichen einfache Sprachbefe­hle.

„Endlich“, sagt Selda Arslanteki­n und grinst, als sie vom Hör-Abo der „Schwäbisch­en Zeitung“erfährt. Sie habe sich schon lange eine Möglichkei­t gewünscht, sich unkomplizi­ert über lokale Nachrichte­n aus Leutkirch und der Umgebung informiere­n zu können. Das Angebot der „Schwäbisch­en Zeitung“bedeutet für Selda Arslanteki­n einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem uneingesch­ränkten Informatio­nszugang, den sie sich immer gewünscht hatte.

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FOTO: COKO Selda Arslanteki­n hört jetzt die „Schwäbisch­e Zeitung“.

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