Spätsommerwetter vom Feinsten
Wetterrückblick – Sonnenscheinreichster September
er September gilt als der „Mai des Herbstes“. Das hat er dieses Jahr wieder einmal eindrucksvoll gezeigt. Auch nach dem meteorologischen Sommerende konnte man noch viele richtig warme Tage und häufig sonniges Spätsommerwetter vom Feinsten genießen.
Mal abgesehen vom deutlich zu kalten Februar und dem normal temperierten März waren in diesem Jahr bislang alle Monate markant zu warm. Und da macht dieser September keine Ausnahme. Lange Zeit lag er auf Rekordkurs. Doch nach zwei kurzen, aber empfindlichen Kaltlufteinbrüchen in der letzten Monatsdekade mit verbreitet auftretenden Bodenfrösten und Reif fiel er mit einer Durchschnittstemperatur von 15,1°C (Mittelwert: 13,1°C) hinter 2006 (16,3°C), 2016 (16,1°C), 1987 (15,4°C) und 2011 (15,2°C) auf Platz fünf in der 50-jährigen Beobachtungsreihe zurück. Allerdings kletterten die Temperaturen an dreizehn Tagen über die 25-Grad-Sommermarke und das gab es in einem September überhaupt noch nie. Mancherorts wurden auch Hitzetage mit 30 Grad und mehr verzeichnet, am 12. sogar an 21 der 72 Wetterstationen im Messnetz der Wetterwarte Süd.
Im April bereits fünf Sommertage, im Mai zehn, im Juni 15, im Juli und August jeweils 23 und im September dreizehn, macht in der Summe 89 Sommertage, genauso viele wie im Ausnahmejahr 2003. Betrachtet man das gesamte Sommerhalbjahr, also die Zeit zwischen dem Frühlingsanfang, am 20. März und dem Herbstanfang, am 23. September, dann war es ohnehin das mit Abstand wärmste und trockenste seit Aufzeichnungsbeginn.
Doch selbst der längste und schönste Sommer geht mal zu Ende. In den Abendstunden des 23. (Sonntag) führte eine markante Kaltfront mit teils kräftigen Schauern und Gewittern und begleitet von stürmischen Windböen zu einem markanten Temperatursturz. Jedoch nur kurz, denn danach stellte sich eine frühherbstliche, angenehm warme Schönwetterlage ein, der „Altweibersommer“, sodass der Bodensee zum Monatsende hin immer noch absolut badetaugliche Wassertemperaturen zwischen 20 und 23 Grad aufwies.
Etwas mehr Sonne als im Jahr 2003
Kein Wunder also, dass dieser September als sonnenscheinreichster in die Statistiken der Wetterkundler eingeht. An der Zentrale in Bad Schussenried übertraf er mit 217,2 Sonnenscheinstunden allerdings nur ganz knapp den bisherigen Spitzenreiter von 2003 (215,9 Stunden).
Da aber in den allerletzten Stunden des Monats endlich wieder einmal ein satter Landregen niederging, erreichte der September vielerorts noch gerade so sein Niederschlagssoll.
Nun darf man noch auf einen „Goldenen Oktober“hoffen, der erfahrungsgemäß in zwei von drei Jahren für einige schöne und laue Tage sorgt, wobei sich in den Niederungen bereits recht zähe Nebelfelder ausbreiten können.