Lindauer Zeitung

Weingut Schmidt bekommt „Baupreis Allgäu“

Jury bewertet den Einsatz von Holz als prägenden Baustoff in Konstrukti­on, Außenhülle und Innenraumg­estaltung als sehr positiv

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WASSERBURG (lug) - Bereits zum vierten Mal hat das Architektu­rforum Kempten den „Baupreis Allgäu“vergeben. Einer der Preisträge­r war in diesem Jahr das Weingut Schmidt. Bei der aktuellen Ausstellun­g, die seit diesem Frühjahr durch die Region wandert, können die Besucher den Neubau des Weingutes aus allen Perspektiv­en betrachten.

Für den „Baupreis Allgäu“2018 wzrdeb laut Architektu­rforum insgesamt 89 Arbeiten eingereich­t. Die Preisverle­ihung war bereits Ende Februar 2018 im Kornhaus in Kempten. Der Inhaber des Weingutes, Eugen Schmidt, ist stolz, dass sich die Region Allgäu-Bodensee mit seinem Weingut indentifiz­iere. „Unser Anliegen war immer, dass unser Weingut aus der Region für die Region ist“, sagt Schmidt.

Seit vielen Generation­en sind die Obst- und Weinhänge des Weingutes Schmidt in Familienbe­sitz. Der preisgekrö­nte Neubau steht auf einer Hügelkuppe und gibt den Blick auf den Bodensee und die Schweizer Berge im Süden frei. Im Gebäude befinden sich sowohl die Gastronomi­e, als auch die Weinproduk­tion. Die Trauben werden nicht durch eine Pumpe verarbeite­t, sondern durch den eigenen Falldruck. Das garantiert eine besonders schonende Verarbeitu­ng. Um dieses spezielle Fließschem­a im Haus kümmerte sich Schmidt selbst. Wichtig war ihm außerdem, das Gebäude zurückhalt­end in die Landschaft einzufügen. Aus diesem Grund verwendete­n die Architekte­n ausschließ­lich Materialie­n aus der Region.

Das Projekt nutzt den Höhenunter­schied des Gipfels, um ebenerdig den Weinkeller zu erschließe­n. Ein Stockwerk höher befindet sich der hauseigene Gastgarten, an dem auch ein Fernwander­weg vorbeiführ­t. An der Stirnseite zum Gastgarten hin öffnet sich die Vinothek zum Bodensee. Über zwei Freitreppe­n gelangt man in den Weinproben­raum im Dachraum, dessen raumhohe Glasfassad­e durch einen Filter aus Holzlamell­en vor der Sonne geschützt wird.

Für die Jury des Baupreises spielte die regionale und lokale Verankerun­g bei dem Familienun­ternehmen eine zentrale Rolle. Zudem bewerteten sie positiv, dass die Architekte­n Holz als prägenden Baustoff in Konstrukti­on, Außenhülle und in der Innenraumg­estaltung einsetzten. Auch der Betriebsab­lauf mit Weinkelter­ei, Weinkeller, Wohnen, Gastronomi­e, Vermarktun­g und Degustatio­n sei geschickt in die Räumlichke­iten eingepasst worden. Somit kommen in den Augen der Jury Lebenseins­tellung und Lebensraum in „exemplaris­cher Weise“zusammen.

Laut Franz Schröck, Geschäftsf­ührer des Architektu­rforums, soll die Ausstellun­g auch in Lindau Halt machen. Termine und Räumlichke­iten stünden aber noch nicht fest.

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FOTO: ELMAR LUDESCHER Gebaut mit Materialie­n aus der Region: der Neubau des Weingutes Schmidt in Wasserburg.

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