Lindauer Zeitung

Kressbronn­er Bücherei räumt schon vor der Einweihung Preis ab

Viele Gäste bei der Eröffnung – Auch Regierungs­präsident Tappeser ist zu Gast am See

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KRESSBRONN (bb) - „Wir haben es geschafft, wir sind drin“: Büchereile­iterin Sigrid Kögler und ihr Team hat seit Montag wieder ein „Zuhause“. Zusammen mit Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er und zahlreiche­n Gästen haben sie die neuen Räume in der Hemigkofen­er Straße feierlich eingeweiht. Dabei platzte der Mehrzweckr­aum aus allen Nähten, sodass viele Gäste den offizielle­n Teil nicht mitverfolg­en konnten.

Dafür entschuldi­gte sich Bürgermeis­ter Enzensperg­er gleich zu Beginn und erläuterte, dass der Festakt ursprüngli­ch vor der Bücherei geplant gewesen sei, das Wetter jedoch dem Ganzen „einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Deshalb sind wir nun hier im Mehrzweckr­aum und können gleichzeit­ig zeigen, was dieser alles kann.“Er warf einen Blick auf den Stadl von 1923, „einem Gebäude mit langer Geschichte“. Besonders freue er sich, mit dem Einzug der Bücherei auch die Bildung in die Ortsmitte und damit die „Bildung in die Mitte der Gemeinde“zu rücken.

Allerdings: „Wir schaffen es auch dieses Mal wieder, ein Gebäude einzuweihe­n, dass noch nicht ganz fertig ist“, sagte er mit einem Schmunzeln und dankte neben allen Beteiligte­n vor allem den „guten Seelen der Bücherei“– Sigrid Kögler, Daniela Kling, Ilona Schmid und Kate Ebeler – für ihre Geduld und ihr Engagement. Schließlic­h seien bis nachmittag­s noch die Handwerker da gewesen, was den Einzug deutlich erschwert und eine ganz besondere Flexibilit­ät des Team abverlangt habe.

Regierungs­präsident Klaus Tappeser erläuterte in seiner Ansprache, weshalb es heute noch Bibliothek­en trotz Digitalisi­erung brauche. „Gerade in der heutigen Zeit, in der sich populistis­che Gedanken breitmache­n, sind Bildung und Informatio­n der einzige Weg, den Populismus zu bekämpfen. Machen Sie von ihrem Verstand, von ihrer Vernunft Gebrauch.“ Die Anwesenden forderte er auf, die Bücherei zu besuchen, sich zu informiere­n und sich weiterzubi­lden. „Was Alexa von Google ist oder Siri in einem anderen System das ist Frau Kögler in ihrer Bücherei.“

Bevor Pfarrer Ulrich Steck und Pfarrer Uli Adt das neue Gebäude segneten und einen Karton voller Bibeln als Geschenk überreicht­en – die Bibel sei das Buch der Bücher und dürfe hier natürlich nicht fehlen – , ergriff Architekt Thomas Steimle das Wort. „Ich bin überwältig­t und begeistert – überwältig­t von den vielen Gästen und begeistert von dem tollen Stück Architektu­r, das hier in den letzten drei Jahren entstanden ist.“Besonders stolz zeigte er sich, dass die neue Bücherei noch vor ihrer Einweihung bereits eine Auszeichnu­ng der Architekte­nkammer BadenWürtt­emberg bekommen hat (siehe Blickkaste­n). Auch die Gäste waren sich einig: Die Verbindung zwischen alt und neu ist hier besonders toll gelungen.

Sigrid Kögler machte auf die „analogen Neuerungen“aufmerksam: So gebe es einen Stillarbei­tsraum wie auch ein Lesecafé, zudem seien die Öffnungsze­iten am Donnerstag verlängert worden (16 bis 19 Uhr). „Ich will nicht verschweig­en – es war ein Kraftakt in den vergangene­n Wochen. Ich bin wirklich stolz, in so einem tollen Team zu arbeiten.“

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FOTOS: ANDY HEINRICH Die Verbindung zwischen alt und neu kommt bei den Gästen besonders gut an.

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