Analyse: CSU hat verständlichstes Programm für die Landtagswahl
MÜNCHEN/STUTTGART (epd) Für Kommunikationswissenschaftler der Universität Hohenheim hat die CSU im bayerischen Landtagswahlkampf das mit Abstand verständlichste Wahlprogramm. Eine Woche vor der bayerischen Landtagswahl am 14. Oktober erreicht die Partei von Ministerpräsident Markus Söder 12,8 von insgesamt 20 möglichen Punkten auf dem „Hohenheimer Verständlichkeitsindex“, wie die Uni am Freitag mitteilte.
Am schlechtesten schnitt bei dieser Analyse die AfD mit 6,2 Punkten ab. Zum Vergleich: Hörfunknachrichten haben auf dem Hohenheimer Index einen Durchschnittswert von 16,4 Punkten, politikwissenschaftliche Doktorarbeiten erreichen hingegen 4,3 Punkte. Analysiert wurden neben der CSU die Programme von SPD, Grünen, Linke, FDP und AfD – also all der Parteien, die entweder im Bundestag oder mindestens in drei Landtagen vertreten sind. Platz zwei teilen sich diesmal Grüne (2013: 7,5) und SPD (2013: 8,0) mit jeweils 9,3 Punkten, dicht gefolgt von der FDP mit 9 Punkten (2013: 7,5 Punkte). Die Linke kam wie 2013 auf 7,5 Punkte, die AfD auf besagte 6,2.
Verbesserungspotenzial gab es den Forschern zufolge bei allen Parteien in Bayern. In allen Wahlprogrammen hätten sich etwa „Satz-Ungetüme“mit teils mehr als 40 Wörtern gefunden. Darüber hinaus würden viele Anglizismen, Fremdwörter und Fachbegriffe wie zum Beispiel „Smart- und Bürgerbusse“, „Sachaufwandsträger“, „Vergemeinschaftung“, „Fast Lanes“oder auch „Learning Management Systeme“verwendet. Solche Wörter seien für die Mehrheit der Wähler unverständlich, erläuterten die Hohenheimer Forscher um Professor Frank Brettschneider in ihrer Bewertung der Ergebnisse.