Lindauer Zeitung

Kein „Buhei“

Gerhard Schröder feiert im Adlon mit Ehefrau Nummer fünf Hochzeitsp­arty

- Von Stefan Kruse

BERLIN (dpa) - „Private Feier“steht auf den dezenten Hinweistaf­eln, die im noblen Berliner Hotel „Adlon“den Weg zum Palaissaal in der ersten Etage weisen. Und so verstehen Altbundesk­anzler Gerhard Schröder (74) und seine ihm vor fünf Monaten angetraute südkoreani­sche Frau Soyeon Kim (49) ihre am Abend geplante Hochzeitsp­arty auch, wie sein Büro deutlich macht.

Doch bei einem Ex-Kanzler mit Glamourfak­tor, der zum nunmehr fünften Mal Ja sagte, ist das mit dem Privaten so eine Sache. Und so stehen schon Stunden vor dem Event Fotografen und einige Schaulusti­ge am Hoteleinga­ng am Pariser Platz. Während das Paar im Hotelinner­en in einem abgeschirm­ten Bereich erstmals gesichtet wird.

150 Gäste aus Politik und Showbiz wurden zum Empfang am frühen Abend und einer anschließe­nden Party erwartet, soviel sickerte immerhin durch. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbende­r sind darunter, und der türkische Außenminis­ter Mevlut Cavusoglu. Auch Künstler Markus Lüpertz stand auf der Gästeliste, die Ex-Bundesmini­ster Werner Müller und Otto Schily, die Unternehme­r und langjährig­en SchröderFr­eunde Günter Papenburg und Jürgen Großmann, Scorpions-Sänger Klaus Meine, Hannover-96-Präsident Martin Kind und der Finanzunte­rnehmer Carsten Maschmeyer mit seiner Frau, Schauspiel­erin Veronica Ferres.

Putin kommt nicht

Ein Name fehlte indes: Russlands Präsident Wladimir Putin, der als enger Freund Schröders gilt, kam nicht nach Berlin. Ein Staatschef bedeute „zu viel Buhei“, sagte der Altkanzler im Sommer dem Magazin „Stern“.

Schröder und die Frauen – das ist eine ganz besondere Geschichte. Mit Kims Vorgängeri­n Doris SchröderKö­pf, von der er seit April geschieden ist, war Schröder fast 20 Jahre verheirate­t. Er schätzte den politische­n Rat der Journalist­in, die er einst auf einer Ölplattfor­m kennengele­rnt hatte, auf die sie ihn seinerzeit als Berichters­tatterin begleitete.

Zuvor war von 1984 bis 1997 – also 13 Jahre lang – Hiltrud „Hillu“Schwetje an seiner Seite. Die Tierschütz­erin und Atomkraftg­egnerin unterstütz­te Schröder auf dem Weg ins Ministerpr­äsidentena­mt in Hannover. Davor war der SPD-Politiker von 1968 bis 1972 mit Eva Schubach und von 1972 bis 1984 mit Anne Taschenmac­her verheirate­t.

Nun also die Südkoreane­rin Kim, die für die Wirtschaft­sförderung in Nordrhein-Westfalen arbeitet und Schröder bei mehreren Konferenze­n über den Weg lief. Als vor rund einem Jahr die ersten Fotos der beiden Turtelnden aus Seoul auftauchte­n, staunte Deutschlan­d. Und fragte sich: „Wie lange geht die Sache schon?“Seine – damals noch nicht geschieden­e – Ex-Frau Doris twitterte: „Frau Kim war im Frühjahr 2016 der Anlass, wenn auch nicht der alleinige Grund, für die endgültige Trennung.“

Im Januar verkündete Schröder dann via Zeitschrif­t „Bunte“: „Ja, es ist Liebe.“Und nach der Feier im Adlon? Ein – mehr oder weniger – ganz „normales“und „unspektaku­läres“Leben, das beide erklärterm­aßen führen wollen. Dazu passt auch die geplante Hochzeitsr­eise: nach Sachsen und Thüringen.

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FOTO: AFP Gerhard Schröder und seine koreanisch­e Frau Kim So-yeon.

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