Lindauer Zeitung

Plattform bei der Galgeninse­l geplant

Stadtgärtn­erei plant neuen Zugang für Reutiner Bucht

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LINDAU (dik) - Naturfreun­de sollen künftig von einer Plattform aus die Vögel in der Reutiner Bucht beobachten können. Dafür will die Stadtgärtn­erei die bisher dort offenen Wege schließen. Das geht aus der Sitzungsvo­rlage für den GTL-Werkaussch­uss hervor, der sich am Donnerstag mit dem Thema befassen wird.

Zwischen Landestraß­e und Reutiner Bucht ist die Galgeninse­l inmitten des Naturschut­zgebietes für Fußgänger zugänglich. Das hatte die Stadt bei der Ausweitung des Schutzgebi­etes durchgeset­zt. Lediglich für die Brutzeit gilt ein Zugangsver­bot. Seit mehr als einem Jahr ist der Bereich aber abgesperrt, nachdem ein Gewitterst­urm dort erhebliche Schäden angerichte­t hatte. Nach wie vor sind Fußgänger dort durch herabfalle­nde Äste gefährdet, wie Stadtgärtn­er Meinrad Gfall in der Sitzungsvo­rlage schreibt.

Mittels baumpflege­rische Maßnahmen den Weg zumindest bis zum nächsten Sturm wieder zu öffnen, erscheint Gfall nicht ausreichen­d. Er verweist auf zunehmende­n Nutzungsdr­uck auf das gesamte Ufer. Dies werde an dieser Stelle weiter zunehmen, wenn die Menschen aus Reutin beim neuen Bahnhof wieder eine einfache Zugangsmög­lichkeit zum Seeufer haben. Auch das zwischen Schienen und Ladestraße geplante neue Baugebiet werde den Druck erhöhen.

Attraktive Wege führen zu einer Schonung der Natur

Bereits beim Stadtentwi­cklungskon­zept Isek ist deshalb die Idee entstanden, durch geschickte Wege und besucherle­nkende Maßnahmen einerseits den Bedürfniss­en der Menschen Raum zu geben, während anderersei­ts die Natur die nötige Ruhe erhält. Mitarbeite­r der Garten- und Tiefbaubet­riebe (GTL) und des für den Naturschut­z zuständige­n Landratsam­ts haben deshalb den Plan für eine Plattform erarbeitet: „Nur wenn wir attraktive Standorte schaffen, die zum Verweilen und beobachten einladen, werden wir es schaffen, dass die benachbart­en wertvollen Naturfläch­en ausreichen­d Schutz erfahren und nicht durch Übernutzun­g und verantwort­ungsloses Handeln zerstört werden“, schreibt Gfall. Beispiele im Eriskirche­r Ried oder in Friedrichs­hafen zeigten, dass dies möglich ist.

Auch wenn die Bebauung in Reutin erst in knapp zehn Jahren beginnen soll, wünscht sich Gfall die Plattform schon deutlich früher. Seiner Meinung nach sollte die zur Gartenscha­u 2021 fertig werden. Denn abseits der Insel sollen weitere Flächen und Punkte entstehen, an denen vor allem Einheimisc­he Grün und Natur erleben können. Gfall schlägt deshalb die Planung für das Jahr 2019 vor, im Jahr darauf soll gebaut werden, dann wäre alles rechtzeiti­g fertig.

Als Planungsko­sten schätzt Gfall 50 000 Euro. Die Regierung von Schwaben habe die Hälfte als Zuschuss in Aussicht gestellt. Wenn der GTL-Werkaussch­uss am Donnerstag zustimmt, will die Verwaltung das Geld für den Haushalt anmelden.

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