Vieles im Ort ist geschafft
Rund 40 Sigmarszeller kommen zur Bürgerversammlung ins Haus des Gastes
SIGMARSZELL - Anbau Feuerwehrhaus Bösenreutin, Sanierung alte Schule, Erweiterung Kindergarten St. Wendelin und Breitbandausbau: Sigmarszells Bürgermeister Jörg Agthe hatte in der Bürgerversammlung im Haus des Gastes über viele Themen und Projekte zu berichten, die die Gemeinde und die Räte in den vergangenen Monaten beschäftigten und weiter begleiten werden. Auf Anraten habe er die in der ausgelegten 51-seitigen Broschüre versammelten Punkte für seine Rede „eingedampft“, meinte Agthe zu den etwa 40 Sigmarszellern, die sich zur Versammlung eingefunden hatten.
Nichtsdestotrotz wurde der Abend fast dreieinhalb Stunden lang. Für den flotten Einstieg sorgte der Musikverein Bösenreutin. Dann ging es von Agthes „Lieblingsprojekt“, der vom Bauamt Kempten neu geschaffenen Geh- und Radwegverbindung von Dornach nach Burgstall, bis hin zum laut Rathauschef „größten, teuersten und undankbarsten Bauwerk der Gemeinde“, dem Kanalnetz. Hier wird zeitgleich mit der Sanierung der Kreisstraße Li 1 auch der Schmutzwassersammelkanal in der Ortsdurchfahrt Witzigmänn erneuert – eine gut 350 000 Euro teure Aufgabe für die Gemeinde. Agthe hat es geschafft, mit der Ortskernsanierung Schlachters im Zuge der Schaffung des neuen Bahnhalts sowie der Sanierung der alten Schule Bösenreutin in die Städtebauförderung des Freistaats aufgenommen zu werden. Somit winken Sigmarszell insgesamt 80 Prozent Fördergelder.
„Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf“, erklärte Jörg Agthe zur Schließung der Volksbank-Filiale in Niederstaufen. Den an die Kita St. Wendelin angrenzenden Raum will die Gemeinde für die Betreuung der Kinder nutzen. Ob hier eine weitere Gruppe unterkommt oder die Räumlichkeiten, wie von der Regierung von Schwaben vorgeschlagen, für die Mittagsbetreuung der Schulkinder genutzt werden, ist noch nicht entschieden. Die Ernennung des neuen Schulamtsleiters Elmar Vögel – „ein Sohn der Gemeinde“–, die Verabschiedungen von Pfarrer Franz Walden und Pater Wolfgang Sütterlin, die Begrüßung der Nachfolger, Pfarrer Anton Latawiec und Pater Delphin Chirund, oder die Erfolge der Mountainbiker des TSV Niederstaufen: Jörg Agthe hatte in seinem Bericht alles parat, was für Sigmarszell von Bedeutung war.
Auch zwei Ehrungen hatte er an dem Abend vorzunehmen: Ernst Maurer, der 33 Jahre lang Kläranlagenwärter in der Kläranlage Niederstaufen war, erhielt zur Verabschiedung das Gemeindewappen und einen gut gefüllten Präsentkorb. Maurer sei in den ganzen Jahren Tag für Tag für die Gemeinde dagewesen, auch an den Samstagen und Sonntagen, führte Agthe unter dem Beifall der Besucher aus. Reichlich Applaus gab es auch für Flaminia Henke, die bereits im vergangenen Jahr ein 1,0Abitur am Valentin-Heider-Gymnasium in Lindau hingelegt hatte. Damit ist sie die erste Sigmarszeller 1,0Abiturientin. Gemeindechef Agthe fragte, wie sie das geschafft hat. Die Antwort: „Mit viel Aufmerksamkeit, guten Freunden und guten Lehrern.“