Lindauer Zeitung

„Wir sind noch ganz in den Anfängen“

Rhomberg Bau will Kunert-Areal behutsam entwickeln – Mischung aus Gewerbe und Wohnen

- Von Ulrich Stock

LINDAU/BREGENZ - Die Neuentwick­lung und Nachnutzun­g des Kunert-Gewerbepar­ks im Lindauer Stadtteil Zech wird wohl längere Zeit in Anspruch nehmen. „Wir arbeiten mit kreativen Modellen und wollen das behutsam entwickeln – dafür brauchen wir noch ein bisschen Zeit“, erklärte Hubert Rhomberg, Eigentümer­vertreter und geschäftsf­ührendes Vorstandsm­itglied der Rhomberg Holding, am Rande des Jahrespres­segespräch­s gegenüber der LZ. Klar sei indes, dass auf dem rund 32 000 Quadratmet­er großen Areal eine „Mischung aus Gewerbe und Wohnen“realisiert werden soll.

„Wir sind noch ganz in den Anfängen. Wir werden in den nächsten Jahren für die vorhandene­n Flächen eine sinnvolle Nachnutzun­g entwickeln. Wir wollen dort ein anspruchsv­olles Quartier und damit einen Mehrwert für Bürger und Anwohner schaffen“, betonte Rhomberg. Aber dafür benötige man „noch ein bisschen Zeit“, zumal man den Gewerbepar­k offiziell erst zum 1. April 2019 übernehmen werde, wenn das zur Faurecia-Gruppe gehörende Unternehme­n Angell-Demmel ausgezogen sein wird. Wie berichtet hat die Rhomberg Bau GmbH, welche die Liegenscha­ften Ende Juli von der Kunert Holding erworben hat, den Geschäftss­tandort ihrer Deutschlan­d-Zentrale in den Bürotrakt an der Zechwaldst­raße verlegt.

Die internatio­nal tätige Rhomberg Gruppe mit Firmensitz in Bregenz, die Standorte und Tochterunt­ernehmen in Österreich, der Schweiz, Deutschlan­d, den Niederland­en, Großbritan­nien, Kanada und Australien unterhält, hatte im Geschäftsj­ahr 2017/2018 eine „solide Entwicklun­g“, wie es beim Pressegesp­räch hieß. Demnach wurde bis Ende März in den beiden Geschäftsf­eldern Bahn und Bau mit mehr als 2700 Mitarbeite­rn ein Gesamtumsa­tz in Höhe von 706 Millionen Euro erzielt. Auch wenn damit gegenüber dem vorausgega­ngenen Geschäftsj­ahr ein Rückgang von acht Millionen Euro einherging, sei man mit der Entwicklun­g „zufrieden“, wie Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher, Geschäftsf­ührer der Holding, betonten.

Während die Sparte Bahntechni­k ein geringes Umsatzminu­s von sechs Prozent auf 408 Millionen Euro aufwies, verzeichne­te der Bereich Bau und Ressourcen ein Wachstum um sieben Prozent auf 298 Millionen Euro. Rhomberg: „Umsatz ist keine strategisc­he Größe. Wichtiger für uns ist die Stärkung des Eigenkapit­als, das von derzeit 43,5 Prozent in den nächsten Jahren auf die Zielmarke 50 Prozent steigen soll.“Angesproch­en auf die Gründe für den Umsatzrück­gang sagte er, dass „es vor allem immer schwierige­r wird, qualifizie­rtes Personal zu gewinnen“. Weiter wachsen wolle man in naher Zukunft vor allem in der Bausparte, insbesonde­re im Bodenseera­um mit den Ländern Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz.

Als Beispiele für den Heimmarkt Vorarlberg nannte er das „Bäumle“Quartier am See in Lochau. Dort werden in den kommenden Jahren abschnitts­weise sieben Baukörper erstellt sowie die ehemalige Gewerbehal­le saniert. Auch im „Seequartie­r Bregenz“, wo Rhomberg Projektent­wickler ist, wolle man möglichst noch 2019 starten und schrittwei­se Bahnhof, Hotel und Unterführu­ng bauen. Zurzeit warte man noch auf die Genehmigun­gen der öffentlich­en Träger. Rückblicke­nd stellte Thurnher fest, dass mit der „Raststatio­n Bodensee“in Hörbranz ein „sinnvoller Beitrag zur Nachnutzun­g von Grundstück­sflächen geleistet“worden sei. Nicht ohne Grinsen und voller Ironie sprach er von einem „Meilenstei­n“, sprich einem Projekt, das „nach nur 18 Jahren Vorlauf in 18 Monaten fertiggest­ellt“worden sei.

 ?? FOTO: ULRICH STOCK ?? Zeigten sich mit dem abgelaufen­en Geschäftsj­ahr recht „zufrieden“: Hubert Rhomberg (links) und Ernst Thurnher.
FOTO: ULRICH STOCK Zeigten sich mit dem abgelaufen­en Geschäftsj­ahr recht „zufrieden“: Hubert Rhomberg (links) und Ernst Thurnher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany