Lindauer Zeitung

Läufer aus 51 Nationen beim Drei-Länder-Marathon

Vorjahress­ieger Ahmed El Jaddar ist über die Langstreck­e favorisier­t

- Von Jochen Dedeleit

LINDAU - Insgesamt werden am Wochenende in Lindau und Bregenz rund 9000 Teilnehmer bei der größten Breitenspo­rtveransta­ltung der Bodenseere­gion erwartet. Auf die Königsdisz­iplin um 10.30 Uhr am Sonntagmor­gen, den Drei-LänderMara­thon über die 42,195 Kilometer, werden sich 1300 Teilnehmer wagen. Unter ihnen auch Vorjahress­ieger Ahmed El Jaddar aus Marokko, der 2017 in 2:21:29 Stunden triumphier­te. Bei den Frauen geht die Vorarlberg­erin Sandra Urach, die im Vorjahr 2:45,24 Stunden benötigte, als Titelverte­idigerin an den Start.

Siegerzeit bei den Männern unter 2:20 Stunden angepeilt

Ahmed El Jaddar ist zuversicht­lich, eine Zeit unter 2:20 Stunden zu erreichen – trotz Knieproble­men, die den in der Schweiz lebenden Marokkaner von April bis Juni zu einer Trainingsp­ause zwangen und weswegen er etwa auch den Hamburg-Marathon auslassen musste. „Ich war vier Monate in Kenia und habe mit einer Gruppe von rund 20 Läufern unter

Profibedin­gungen trainiert“, erzählt er. 180 Kilometer pro Woche spulte El Jaddar in der Vorbereitu­ng runter. Wo er leistungsm­äßig stehe, wisse er allerdings nicht genau.

Mit den Schweizern Armin Flückiger und Christophe­r Gmür, die sich bei den erstmals gleichzeit­ig ausgetrage­nen Schweizer Meistersch­aften duellieren, und dem österreich­ischen Staatsmeis­ter Isaac Toroitich Kosgei aus Kenia, die alle um 2:20 Stunden laufen können, hat El Jaddar eine ernsthafte Konkurrenz im Rennen um den Sieg. „Schade findet der Vorjahress­ieger, dass ihm kein Pacemaker zur Verfügung gestellt wird. Laut Rennleiter Günter Ernst wäre dies erst eine Option, wenn es um die Verbesseru­ng des Streckenre­kords ginge. Der liegt bei 2:11,18 Stunden.

Sandra Urach hat 2017 zwar nicht gewonnen, wurde als Gesamtdrit­te jedoch Österreich­s Staatsmeis­terin. Auch die Bregenzerw­älderin war heuer, wegen einer Knochenhau­tentzündun­g, acht Wochen außer Gefecht und wollte erst gar nicht starten. Der mehrmalige Landesmeis­ter Harald Steger überredete Urach jedoch. Und so machte die 42-Jährige bei der Pressekonf­erenz am Freitag einen überaus zufriedene­n Eindruck, am Sonntag jetzt doch am Start zu stehen – ausgerechn­et mit der Nummer 1, die sie jedoch nicht unter Druck setze: „Ich laufe, weil ich es gerne mache.“Eine bestimmte Zeit habe sie sich deshalb auch nicht zum Ziel gesetzt.

Preisgeld erhalten die Sieger bei den Frauen wie den Männern gleich viel – 2000 Euro; 1500 gibt es für die Zweiten, 1000 für die Dritten. Vorausgese­tzt, die Zeit stimmt. Denn über 2:25 Stunden (Männer) oder 2:45 (Frauen) fallen die Preise. Ein weiterer Wermutstro­pfen: Wie seit 2016 üblich, können ausschließ­lich Teilnehmer mit Hauptwohns­itz in Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und Liechtenst­ein Preisgelde­r gewinnen.

Das Preisgeld ist vom Wohnsitz abhängig

„Das war etwa auch der Italieneri­n Ivana Iozzia bewusst, die 2016 hier gewonnen hat und 2017 ebenfalls am Start war und Zweite wurde. Ahmed El Jaddar kommt in den Genuss, weil er in der Schweiz wohnt. Er darf allerdings nicht an den Schweizer Meistersch­aften teilnehmen“, erläuterte OK-Chef Robert Küng, der diese Vorgehensw­eise klar verteidigt: „Unser Name ist unser Konzept.“Geht ein Teilnehmer aus Australien oder Island somit als einer der Ersten wider Erwarten über die Ziellinie, geht der Preisgeldt­opf ohne Halt an ihm vorüber.

Ebenfalls im umfangreic­hen Programm des Drei-Länder-Marathons befinden sich, neben der Messe „Run Expo Forum“und dem traditione­llen Gesundheit­ssymposium, der Halbund Viertelmar­athon sowie ein Mannschaft­swettbewer­b, die allesamt um 11.15 Uhr in Lindau gestartet werden. Nachmeldun­gen sind bis Sonntag, 10 Uhr, möglich. Bereits am Samstag finden ab 8.30 Uhr in Bregenz der „Breakfast-Run“und die Kinderläuf­e statt. Auch der Besuch im Kunsthaus Bregenz ist am Samstag unter Vorlage der jeweiligen Startnumme­r kostenlos von 10 bis 18 Uhr möglich.

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FOTO: JOCHEN DEDELEIT Fiebern dem 12. Drei-Länder-Marathon am Bodensee entgegen (von links): OK-Chef Robert Küng, Spitzenläu­ferin Sandra Urach und Lindaus Oberbürger­meister Gerhard Ecker.
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FOTO: DED Mit seinem fahrbaren Untersatz wird Rennleiter Günter Ernst am Sonntag auf der Marathonst­recke unterwegs sein.

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