Vier Minuten
„Elf Minuten“heißt ein lesenswertes Buch von Paolo Coelho, „Vier Minuten“könnte der kommende Bestseller von José Mourinho lauten. Der 54-Jährige, Künstlername „The Special One“, gab sich gestern noch mürrischer und übelgelaunter als gewohnt, und das mussten die Journalisten büßen. Zuerst zog der Portugiese die Pressekonferenz um drei Stunden auf 8 Uhr vor, damit auch Redakteure mal in den Genuss der Morgen-Rushhour kommen. Dann beendete er seinen Auftritt nach vier Minuten und sechs Fragen. Wobei die Fragen natürlich auch gewohnt saudumm waren. Ein Journalist wollte tatsächlich wissen, ob die Fans sicher sein könnten, dass er alles tue, um die Krise zu bewältigen. Mourinho antwortete gar nicht, er starrte zu Recht nur in den Raum. Auf die Frage, warum es bei Manchester United derzeit nicht laufe (schlechtester Start seit 1989), sagte der Trainer: „Aus vielen verschiedenen Gründen.“Ob er einen der Gründe nennen könnte? „Nein.“Großer Sport. Loriot hätte seine helle Freude gehabt. (zak)