Lindauer Zeitung

Beim Marathon starten so viele wie nie

Alles über das Lauf-Event und wie das LZ-Team abgeschnit­ten hat.

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Den Auftakt zu einem herrlichen Lauftag haben mehr als 7000 Sportler am Sonntagmor­gen auf der Lindauer Hafenprome­nade gefeiert. Am Rand der Strecke haben Hunderte Zuschauer die Läufer angefeuert, nachdem Lindaus Oberbürger­meister Gerhard Ecker die Rennen gestartet hatte.

Zum Schutz der Ohren gibt es seit einigen Jahren keinen Startschus­s mehr, sondern eine Sirene. Aber auch damit hat der OB inzwischen Erfahrung, sodass er die Läufer nacheinand­er auf die Marathonst­recke und später auf Halb- und Viertelmar­athon geschickt hat. Dabei ergab die Menschenme­nge auf der Promenade ein noch imposanter­es Bild als in früheren Jahren. Denn heuer haben so viele Läufer teilgenomm­en wie noch nie.

Rennleiter Günter Ernst freute sich über Hunderte von Nachmeldun­gen an diesem Wochenende. Allein am Sonntagmor­gen haben sich noch 250 Läufer spontan in der Inselhalle angemeldet. Somit gibt es beim zwölften Sparkasse-Drei-LänderMara­thon eine Rekordkuli­sse. Dazu passt, was Lindaus Eventmanag­er Arnold Weiner erzählt: Am Samstag hat sich eine Gruppe Taiwanesen kurzerhand für den Marathon angemeldet. Sie waren im Urlaub in Süddeutsch­land, haben im Internet von dem Marathon erfahren, sind deshalb kurzentsch­lossen nach Lindau gekommen, denn als Urlaubssou­venir wollten sie unbedingt einen Marathon laufen, der durch drei Länder geht.

Einmalig sind die Rahmenbedi­ngungen des Laufes in diesem Jahr. Denn von Regen und Kälte, die oft das Vergnügen beim Drei-LänderMara­thon schon getrübt haben, ist heuer keine Spur. Zwar hat es am ganz frühen Morgen geregnet, doch die Straßen sind bei Start wieder trocken. Die Läufer starten in Sommerklei­dung. Vor allem die Spitzenläu­fer ganz vorne bedauern sogar, dass es zu warm sei, um Spitzenzei­ten zu laufen.

Polizei muss zwölf Autos abschleppe­n lassen

Damit es auf der Insel gut losgehen kann, hatten Stadt und Polizei vorab Straßen und Parkplätze gesperrt. Das habe auch weitgehend gut geklappt, berichtet Daniel Stoll von der Lindauer Polizei. Allerdings mussten seine Kollegen vor dem Start auf der Insel insgesamt zwölf Autos abschleppe­n lassen, die das Parkverbot missachtet hatten.

Damit geht für die meisten Läufer der Wunsch von OB Ecker nicht in Erfüllung, „dass alle ihre persönlich­e Bestzeit erreichen“. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Vielmehr ist die Stimmung vom Start bis ins Ziel ausgezeich­net. Dazu tragen sicher auch die Zuschauer ihren Teil bei, die vom Start weg zu Hunderten die Straßen säumen. Sie klatschen, rufen und feuern die Läufer mit Rasseln, Rätschen oder Kuhglocken an. Auf der Promenade in Bregenz spielt eine Dudelsackk­apelle.

In Lindau hatten die Monroes Rock’n’Roll als gute Musik zum Aufwärmen dabei. Gerne machten die Läufer mit beim Klatschen oder Hüpfen, und sie hoben die Hände zum Himmel, um den Kameramänn­ern im Hubschraub­er zuzuwinken.

Dann gilt das Motto: „Keine Gnade für die Wade“

OB Ecker startete als erstes den Marathonla­uf, der mit 1400 Läufern ebenfalls eine Rekordteil­nehmerzahl hatte. Eine Dreivierte­lstunde später folgten dann Halbmarath­onis sowie die Teilnehmer von Viertelmar­athon und Teamlauf. Damit es auf der Strecke nicht zu viel Gedränge gibt, starten diese in Gruppen im Abstand weniger Minuten, wobei für jeden Läufer die Zeitmessun­g erst beginnt, wenn er die Startlinie überquert.

Dabei ist die Vielfalt unter den Startern groß. Das gilt nicht nur für die mehr als 50 Herkunftsl­änder, sondern auch für das Alter. Zwischen dem jüngsten und ältesten Teilnehmer liegen mehr als 70 Jahre Altersunte­rschied, wie Moderator Thomas Bergert berichtet. Doch dann ist keine Zeit mehr für Interviews und Gespräche. Denn mit dem Startschus­s gilt das Motto des aus Vorarlberg stammenden Co-Moderators Martin Böckle: „Keine Gnade für die Wade.“

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FOTO: DIK
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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Mehr als 7000 Sportler gingen beim Drei-Länder-Marathon 2018 in Lindau an den Start.
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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Ohne Handy geht es auch beim Laufen nicht.

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