Zehntausende feiern im Hambacher Forst
KERPEN (dpa) - Zehntausende haben am Samstag im Hambacher Forst den gerichtlich verfügten Rodungsstopp gefeiert und einen schnellen Kohleausstieg gefordert. Am Sonntag entstanden in dem Wald bei Köln schon wieder neue Baumhäuser. Gut 100 Braunkohlegegner waren mit Sägen und Bauen beschäftigt. Bis Dienstag hatte die Polizei mit Millionenaufwand 86 Baumhäuser abgebaut. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) kündigte für Montagmorgen den Abzug der Polizei aus dem Hambacher Forst an. Reul sagte, er hoffe, dass die Umweltschützer dies nicht dazu nutzten, neue Baumhäuser und Barrikaden zu errichten.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte am Freitag einen vorläufigen Rodungsstopp für den Hambacher Forst verfügt. Der Energiekonzern RWE hatte dort einen Großteil des verbliebenen Waldes abholzen wollen, um Braunkohle abzubauen. Die Demonstration am Samstag war laut Umweltverbänden die bisher größte im Rheinischen Braunkohlerevier. Die Veranstalter sprachen von 50 000 Teilnehmern, die Polizei von 25 000 bis 30 000.