Flückiger glücklich, Magenkrämpfe behindern El Jaddar
Der Schweizer Meister nutzt beim 12. Drei-Länder-Marathon von Lindau nach Bregenz seine Chance
LINDAU/BREGENZ - 1300 Teilnehmer haben sich am Sonntagmorgen der Königsdisziplin des 12. Drei-LänderMarathons von Lindau über St. Margrethen nach Bregenz angenommen, dem Marathon. Der Schweizer Armin Flückiger mit neuer persönlicher Bestzeit von 2:22,44 und die Vorarlbergerin Sandra Urach (2:47,57), die im Vorjahr Österreichs Staatsmeisterin wurde, konnten die Marathonstrecke am schnellsten überwinden. Erstmals wurde heuer im Rahmen des Drei-Länder-Marathons die Schweizer Meisterschaft ausgetragen, somit ist Flückiger auch neuer Titelträger der Eidgenossen. Vorjahressieger Ahmed El Jaddar aus Marokko, der 2017 in 2:21:29 Stunden triumphierte, musste sich aufgrund von Magenkrämpfen mit Platz drei zufriedengeben.
Insgesamt waren am Wochenende in Lindau und Bregenz rund 9000 Teilnehmer aus 51 Nationen bei der größten Breitensportveranstaltung der Bodenseeregion an den Start gegangen. So stand eine Läufergruppe aus Australien oder auch Fu Shuqing aus Peking und Donovan Watts aus Vancouver an der Startlinie der 42,195 Kilometer. Aber auch andere illustre Läufer waren gemeldet – etwa mit Harald Kornexl ein ehemaliger FußballBundesligaspieler von Schwarz-Weiß Bregenz (der in der AK 45 in 3:44,13 34.wurde), Bernhard König als erster Box-Staatsmeister des BC Dornbirn oder Sigi Wojcik, der Trainer des BC Wangen und ehemalige Faustkämpfer des VfB Friedrichshafen (22. in der AK 55 mit einer Zeit von 3:49,50).
Armin Flückiger lag lange auf Platz drei, überholte auf dem letzten Streckenstück den führenden Isaac Kosgei, den aus Kenia stammenden österreichischen Staatsmeister, und war im Ziel überglücklich. „Meine Konkurrenten aus der Schweiz sind beim Marathon in Köln am Start. Ich habe die Chance genutzt, trotz zeitweiser Magenprobleme“, lachte der Läufer des TV Oerlikon. Nichts zu lachen hatte Ahmed El Jaddar, der von Magenkrämpfen geplagt war und sich für seine Leistung fast schon entschuldigte. „Es tut mir leid, bei Kilometer 28 gingen die Krämpfe los, bei Kilometer 35 konnte ich nur noch langsam gehen. Ich weiß nicht mehr, wie ich ins Ziel gekommen bin“, sagte der Marokkaner, der zur Vorbereitung vier Monate in Kenia war, aber auch mit Knieproblemen zu kämpfen hatte.
Lokalmatadorin Sandra Urach holte sich zum zweiten Mal nach 2014 den Sieg. Sie gewann in 2:47,57 vor der Schweizerin Claudia Bernasconi, die mit ihrem zweiten Platz Schweizer Meisterin ist (wie auch schon über die Distanz von 100 Kilometern). „Die letzten Kilometer waren ein Traum. Da war ich alleine unterwegs“, lachte Urach, die sich nicht getraut hatte, ihre Kontrahentin vor Kilometer 32 stehen zu lassen („Sie machte einen zu guten Eindruck“). Eigentlich war es der Bregenzerwälderin, die im Ziel von ihren Töchtern Flora und Anna empfangen wurde, mit rund 20 Grad „viel zu warm, ich habe viel getrunken und mir noch mehr Wasser über den Kopf geleert“.
Reischmann gewinnt den Zehner
Preisgeld erhalten die Sieger bei den Frauen wie den Männern gleich viel – 2000 Euro. 1500 gibt es für die Zweiten, 1000 für die Dritten. Über 2:25 Stunden (Männer) und 2:45 (Frauen) werden die Preise „angepasst“. Und wie seit 2016 üblich, konnten ausschließlich Teilnehmer mit Hauptwohnsitz in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein ein Preisgeld gewinnen. Beim Halbmarathon gingen die Siege an Sandra Morcher (GER/1:18,31) und Lorenz Baum (GER/1:08,39). Den Viertelmarathon sicherten sich die Ravensburgerin Katrin Reischmann (38,38) und der Schweizer Patrik Wägeli (33,53).