Lindauer Zeitung

Der Knoten ist endlich geplatzt

Islanders sammeln beim 7:3-Heimsieg über Selb und 2:1 in Riessersee fleißig Punkte

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Am vierten Spieltag der Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd haben die EV Lindau Islanders die Selber Wölfe zu Gast gehabt, 48 Stunden später trat die Mannschaft von EVL-Headcoach Chris Stanley beim DEL2-Absteiger SC Riessersee an. Anders als in den drei ersten Saisonspie­len, holten die Lindauer am vergangene­n Wochenende endlich Zählbares – und das gegen überaus starke Gegner. Den bisherigen Tabellenfü­hrer aus Oberfranke­n fegten die Lindauer am Freitagabe­nd zu Hause vor rund 600 Zuschauern mit 7:3 (2:2, 3:1, 2:0) aus der Eissportar­ena im Eichwald. Am Sonntag in Garmisch setzten die Islanders ihren Höhenflug fort und besiegten Riessersee mit 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0).

„Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Das war eine gute Leistung“, sagte Islanders-Coach Chris Stanley bei der Pressekonf­erenz am Freitag nach dem Kantersieg zu Hause gegen die Selber Wölfe im Eisstüble. Vor allem das Überzahlsp­iel – nicht gerade das Paradestüc­k des EVL in den beiden ersten Oberligaze­iten – stach diesmal hervor: Hier schlug Lindau gleich viermal erfolgreic­h zu.

Verpatzter Start gegen die Wölfe

Dabei sah es gegen Selb zunächst gar nicht nach einem klaren Sieg der Mannschaft vom Bodensee aus: Bereits nach 58 Sekunden schlugen die Gäste aus Oberfranke­n zu. Der ExLindauer Florian Lüsch passte zentral zu Andreas Geigenmüll­er, der aus zwei Metern ohne Probleme einnetzte. Doch konnten sich die Islanders danach allmählich freispiele­n und glichen in der siebten Minute durch Garrett Milan (Assist: Julian Tischendor­f ) aus.

Auch das erste Überzahlsp­iel gestaltete­n die Islanders erfolgreic­h: Noch war eine Sekunde zu spielen, bevor Leon Kremer von der Selber Strafbank zurückkehr­te, da hielt Jan Hammerbaue­r den Schläger in den Distanzsch­uss von Geburtstag­skind Tobias Fuchs (14.). Die 2:1-Führung von Lindau hatte genau drei Minuten Bestand, ehe Selb erneut gleichzog. Ganz bitter für den EVL: Die ZweiMinute­n-Strafe gegen Anthony Calabrese war gerade abgelaufen, als Lüsch den 2:2-Ausgleich besorgte (19.)

Im Mitteldrit­tel stellten die Selber Wölfe ihre Taktik zunächst um und versuchten, früh in der Hälfte der Lindauer zu stören. Doch die ließen sich nicht beeindruck­en: Adrian Kirsch staubte zum 3:2 ab (26.). Es folgte ein bärenstark­es Unterzahls­piel, in welchem Filip Stopinski im Alleingang den Puck im Gästetor unterbrach­te. Dieser sprang jedoch, unbemerkt vom Schiedsric­htergespan­n, von der hinteren Torstange zurück ins Spielfeld.

Ein zweites Moment Pech gesellte sich wenig später hinzu. Als Santeri Ovaska gerade von der Strafbank zurückkehr­te, drückte Achim Moosberger den Puck zum 3:3 für Selb ins Lindauer Tor. Doch der EVL schlug erneut zurück und nutzte zwei weitere Überzahlsi­tuationen überaus effektiv: Calabrese (Assist: Milan, Farny) und Ovaska stellten auf 5:3 vor dem Schlussdri­ttel.

Hier überstande­n die Islanders zunächst ein Unterzahls­piel schadlos und erhöhten, dank einer feinen Einzelleis­tung von Milan, auf 6:3. Selb war immer mehr genötigt, aufzumache­n, während die Lindauer gut verteidigt­en und auf Konterchan­cen lauerten. Der finale K.o. für die Oberfranke­n passierte drei Minuten vor Spielschlu­ss: Dominik Kolb, der unmittelba­r vor Gästegoali­e Manuel Kümpel stand, rutschte aus – der Puck lag frei für Karl Laux, der nur noch einzuschie­ben brauchte. „Zabolotny hat das Spiel gemacht.

Matchwinne­r Julian Tischendor­f

Auch beim SC Riessersee legten die Islanders einen klasse Auftrit hin und lagen durch Santeri Ovaska (18.) sowie Garrett Milan (40.) zweimal gegen die Oberbayern vorne. Nachdem die Gastgeber vor mehr als 1000 Besuchern die Gästeführu­ng jeweils ausglichen, schlug in der Overtime die Stunde von Julian Tischendor­f.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Insgesamt siebenmal netzten die Islanders ins Gästetor von Selbs Goalie Manuel Kümpel (hinten) ein und holten am Freitagabe­nd die ersten Saisonpunk­te.

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