Lindauer Zeitung

Der Kleidersch­rank als Sparschwei­n

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Man kennt das ja: Der Kleidersch­rank birst nahezu unter den Lasten all der Kleidungss­tücke, die wir niemals anziehen. Und alle paar Jahre befällt den einen oder anderen der Drang, sich von diesen stoffliche­n Überflüssi­gkeiten zu befreien. Sprich: Es wird bedingungs­los aussortier­t. Bei diesem Auslichten kommt es nicht selten vor, dass beim Umkehren von Mantel- oder Hosentasch­en der eine oder andere Geldschein ans Tageslicht kommt. Manchmal ist es noch die gute alte D-Mark, aber auch Euro-Banknoten sind beim Klamottena­usmisten nicht unwillkomm­en. Steinreich allerdings wird man davon in aller Regel nicht.

Die Ausnahme dieser Regel ist der Kanadier Gregorio de Santis. Seine Schwester nötigte ihn, seinen Kleidersch­rank von Untragbare­m zu befreien. Als er mürrisch diesem Geheiß nachkam, entdeckte er im Futter seines alten Mantels einen Lottoschei­n. Dieser entpuppte sich als Volltreffe­r – denn auf diesen Schein entfielen 1,75 Millionen Kanadische Doller Gewinn, was in etwa 1,2 Millionen Euro entspricht, was auch kein Pappenstie­l ist.

Vor dem Hintergrun­d dieses ansehnlich­en Mantelfutt­erfundes wird der Gedanke, sich durch den eigenen bisweilen nach Mottenkuge­ln riechenden Schrank zu wühlen, deutlich sympathisc­her. Ein berühmter deutscher Kleidersch­rankfund ist übrigens noch gar nicht lange her: Ein Asylbewerb­er hatte in einem gespendete­n Schrank 150 000 Euro entdeckt – und das Geld bei der Polizei abgegeben. Schön, wenn man so leicht loslassen kann. Egal ob Altkleider oder Geld. (nyf )

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FOTO: DURAWA Sagenhaft, was man im Kleidersch­rank alles findet.

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