Nobelpreisträgerin fordert Einsatz für Missbrauchsopfer
WASHINGTON (dpa) - Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad hat dazu aufgerufen, Opfern sexuellen Missbrauchs Gehör zu verschaffen. „Meine Hoffnung ist, dass alle Frauen, die von ihren Erfahrungen mit sexueller Gewalt berichten, gehört werden – und dass sie sich sicher fühlen, über diese Erfahrungen zu sprechen“, sagte Murad am Montag in Washington.
Die 25-jährige Jesidin sagte, die Auszeichnung sei eine Überraschung für sie – und eine große Ehre. Sie sehe sich als Stimme für jene, die keine Stimme hätten. Viele Jesiden seien weiterhin großen Verbrechen und Ungerechtigkeit ausgesetzt. Daran könne eine einzelne Auszeichnung nichts ändern. Sie rief Regierungen in aller Welt auf, etwas gegen Völkermord und sexuelle Gewalt zu tun.
Murad war wegen ihrer Religion von der Terrormiliz „Islamischer Staat“als Sex-Sklavin missbraucht worden. Ihr gelang jedoch die Flucht. Inzwischen lebt sie – zumindest zeitweise – in Baden-Württemberg und kämpft dafür, dass die Terroristen vor ein internationales Gericht kommen.