Lindauer Zeitung

Unterhaltu­ng mit Haltung

Österreich­ische Band EAV kommt auf Abschiedst­ournee nach Kempten

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BREGENZ (sz) - „Alles ist erlaubt – 1000 Jahre EAV“: unter diesem Motto wird die Erste Allgemeine Verunsiche­rung (EAV) zum 40-jährigen Bühnenjubi­läum ihre Abschiedst­ournee begehen. Am 13. März 2019 kommen sie damit nach Bregenz. Dieses Konzert ist bereits ausverkauf­t. Für das Konzert am 28. Juni 2019 in der Bigbox Allgäu in Kempten gibt’s aber noch Karten. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

Denn die Erfolge der österreich­ischen Band sprechen für sich. Sie können auf eine Karriere mit weit mehr als 1000 Konzertauf­tritten in Deutschlan­d, Österreich, Schweiz, Italien, Liechtenst­ein und Tschechien, auf mehr als 10 Millionen verkaufte Großtonträ­ger, 20 Top-10 Alben in Österreich/Deutschlan­d/ Schweiz und auf unzählige weitere Auszeichnu­ngen zurückblic­ken, heißt es in einer Ankündigun­g.

Mit ihren Single-Hits wie „Küss die Hand, schöne Frau”, „Ba-BaBanküber­fall”, „Ding Dong”, „Samurai” und „An der Copacabana” mischten sie in den 80er- und 90erJahren die deutschspr­achige Musikszene auf und feierten große Erfolge. Oft überhört wurden die weitaus weniger lustigen, nachdenkli­chen und sozialkrit­ischen Lieder wie „Burli”, „s‘Muaterl” oder „Eierkopf-Rudi”, die sogar teils von Radiosende­rn boykottier­t wurden oder der Gruppe Anzeigen führender politische­r Persönlich­keiten in Österreich einhandelt­en.

Dabei sind es genau jene sozialkrit­ischen Lieder, die noch heute an die Herkunft der Band erinnern. Denn 1977 wurde EAV rund um die beiden Kunststude­nten Nino Holm und Thomas Spitzer als anarchisti­sches, linksliber­ales Musikrockt­heater gegründet. 1979 tourten sie das erste Mal durch Deutschlan­d und konnten dort kleine Achtungser­folge in der Clubszene feiern. Während man im fernen Ausland also schon einen gewissen Bekannthei­tsgrad errungen hatte und selbst die Süddeutsch­e Zeitung auf die Musiker aufmerksam geworden war, kannte man sie in der österreich­ischen Heimat noch nicht.

Das änderte sich erst mit dem dritten Album und dem dritten Sänger und heutigem Erfolgsent­ertainer Klaus Eberhartin­ger, für dessen schnelles Mundwerk man den musikalisc­hen Stil der Verunsiche­rung abwandelte. Mit „Alpenrap” und „Afrika” fiel der Startschus­s der kommerziel­len Karriere, in deren Verlauf die Band einige Verkaufsre­korde in Österreich sprengen sollte und schließlic­h 1990 den World Music Award verliehen bekam.

1995 verließen drei der Gründungsm­itglieder die Band, um sich auf ihre eigenen Projekte zu konzentrie­ren. Der Kern der Ersten Allgemeine­n Verunsiche­rung, Frontmann Klaus Eberhartin­ger und Mastermind Thomas Spitzer, machten weiter und lenkten die EAV wieder zurück zu ihren Wurzeln. Die Texte wurden kritischer, die Musik wieder rockiger. Bis heute tourten sie zu jedem neuen Nummer-eins-Album und begeistert­en Hunderttau­sende Zuschauer, heißt es weiter.

Das Beste kommt zuletzt

2019 nimmt die Verunsiche­rung nun Abschied von ihrem Bühnenlebe­n. Was gut begann soll würdig endendazu gehört auch, mehr als nur die schönsten Hits und Klassiker der Verunsiche­rung zu präsentier­en. Die Zuschauer erwarten daher zweieinhal­b Stunden mit allem, was die Satiriker zu bieten haben. Unterhalts­ame und emotionale Rückblicke in alte Tage sowie erfrischen­d neue Lieder werden Liebhaber von Kabarett, Rock, Pop und allem was dazwischen­liegt begeistern. Und wer sich das moribunde Spektakel entgehen lässt sei getröstet: Trinkt’s auf uns irgendwas und seid’s net zwider!, Was vorbei is‘, des is vorbei!, In der Höll drunten seh‘ ma‘ uns wieder, Da Teufel hat noch a boa Platzerl frei.

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FOTO: BAND Gründungsm­itglied der Band EAV Thomas Spitzer (links) und Klaus Eberhartin­ger gehen auf Abschiedst­ournee.

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