Lindauer Zeitung

Vergiftete­s Glas könnte in Kundenhand gewesen sein

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Eines der vergiftete­n Gläser mit Babynahrun­g, die der mutmaßlich­e Supermarkt­erpresser am Samstag, 16. September 2017, in fünf Lebensmitt­elund Drogeriemä­rkten in Friedrichs­hafen deponiert hat, ist möglicherw­eise vorübergeh­end im Einkaufswa­gen eines Kunden gelandet. Wie berichtet, war das letzte mit Ethylengly­col kontaminie­rte Glas erst am Dienstagab­end, 19. September, gefunden worden, obwohl der Marktleite­r bereits am Samstag sämtliche Gläser der betroffene­n Sorte aus dem Regal entfernt und die Polizei am Tag darauf mindestens ein weiteres Glas sichergest­ellt hatte, das sich an einer anderen Stelle des Regals befunden hatte. Wie am zweiten Prozesstag bei der Anhörung eines weiteren Kriminalbe­amten klar wurde, hat eine Mitarbeite­rin des Marktes ein weiteres Glas, das sich in einem ganz anderen Regal befand, im Verlauf des Montags wieder dort einsortier­t, wo es der Sorte nach hingehörte. Wie sich einen Tag später herausstel­lte, handelte es sich um jenes mit der für Kleinkinde­r tödlichen Dosis Gift. Wie es in das andere Regal gelangt war, ist unklar. Dass ein Kunde es zunächst mitgenomme­n, dann aber doch nicht gekauft, sondern wieder abgestellt hat, lässt sich nicht belegen, liegt aber zumindest im Bereich des Möglichen. (li)

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