US-Regierung trennte mehr Familien an Grenze
WASHINGTON (dpa) - An der Grenze zwischen den USA und Mexiko sind nach Einschätzung von Amnesty International (AI) mehr Migrantenfamilien getrennt worden als von der US-Regierung mitgeteilt. So seien allein von Mitte April bis Mitte August dieses Jahres mehr als 6000 Familien beim Übertritt der Grenze auseinandergerissen worden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit. Deshalb könnten Angaben der Regierung, wonach es nur 8000 Trennungen seit Jahresbeginn gab, kaum stimmen. Hinzu kämen nicht registrierte Trennungen von beispielsweise Großeltern und Enkeln, da diese nicht als unmittelbare Familienangehörige gelten.
„Die gewaltsame Trennung von Familien hat ein noch größeres Ausmaß als bisher angenommen. Die neuen Zahlen belegen, wie die Trump-Administration versucht, ein grundlegendes Menschenrecht, das Recht auf Asyl, durch unrechtmäßige Maßnahmen und Gewalt auszuhöhlen“, sagte Sumit Bhattacharyya, USA-Experte bei AI in Deutschland. Die Organisation fordere, die bereits getrennten Familien schnellstmöglich wieder zusammenzuführen.