Lindauer Zeitung

Neuer Streit um Brexit-Deal in Mays Kabinett

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LONDON (dpa) - Der Streit in Großbritan­nien über Zugeständn­isse bei den wieder in Gang gekommenen Brexit-Gesprächen hat Spekulatio­nen über eine neue Regierungs­krise befeuert. Premiermin­isterin Theresa May erwägt Berichten zufolge, einer zeitlich unbefriste­ten Mitgliedsc­haft in der Europäisch­en Zollunion zuzustimme­n, sollte keine bessere Lösung für die knifflige Frage um die irische Grenze gefunden werden. Bei einer Sitzung wichtiger Kabinettsm­itglieder soll May ihre Minister auf die Zugeständn­isse vorbereite­t haben. Befürworte­r eines klaren Bruchs mit Brüssel im Kabinett hätten daraufhin ihr Unbehagen zum Ausdruck gebracht, berichtete die BBC. Darunter seien Außenminis­ter Jeremy Hunt, Umweltmini­ster Michael Gove, Handelsmin­ister Liam Fox und BrexitMini­ster Dominic Raab gewesen.

Die Brexit-Hardliner in London fürchten, ein solches Provisoriu­m könnte am Ende zur Dauerlösun­g werden und fordern eine klare zeitliche Begrenzung. Das wiederum will Brüssel offenbar unbedingt vermeiden. Ein Zugeständn­is Londons in der Frage gilt als Voraussetz­ung für eine baldige Einigung über das Brexit-Abkommen. Bereits in der kommenden Woche will die EU einem Deal nähergekom­men sein.

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